Alles (in Leuven) begann wie im letzten Kapitel beschrieben schon vor 130.000 Jahren. Damals rannten nicht nur Mammuts durch Flandern sondern, was Ausgrabungen belegen, auch schon erste Menschen. Diese sind in der folgenden Zeit irgendwie immer hier geblieben (im Gegensatz zu den Mammuts).
Seit ca. 3000 Jahren existieren im Stadtgebiet verschiedene Siedlungen, Germanen, Römer, später wieder Germanen und schließendlich die Flandern. Die jeweiligen Herrscher wechselten recht oft, jedoch wuchs Leuven zusehends und wurde auch überregional wichtiger. Um 1200 n.Chr. war Leuven eine bedeutende Handelsstadt und berühmt für die flämische Wolle und die Stoffe.
Aus dieser Zeit stammen auch viele Gebäude und dank der sich ansiedelnden Mönche und Klöster, würde die Stadt um einige noch heute existierende Bauwerke bereichert.
Leider wurde in den darauffolgenden Jahrhunderten Brüssel die Metropole der Region und stellte Leuven zusehends in den Schatten - was das Politische angeht.
Denn seit 1425 gibts es die Katholieke Universiteit Leuven, gestiftet durch Papst Martin V. (schöner Name). Die KU hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer internationalen Größe gemausert und ist heute eine der bekanntesten Universitäten Europas. Auf die Uni gehe ich in den nächsten Kapiteln einmal detailliert ein.
Die soziologische Bedeutung der Uni aber war und sind die hohen Studentenzahlen, verglichen mit der relativ kleinen Stadt. Das macht Leuven zu einer überaus jungen und lebendigen Stadt, die alte Bauwerke, neue Architektur und ein modernes Stadtbild (und Leben) sehr passend kombiniert.
Nachdem Leuven 1750 wie das ganze heutige Belgien und die Niederlande zu Österreich, später zu Frankreich und danach den Niederlanden gehörte, stagnierte die Stadt sowohl in Größe als auch in Einwohnerzahl.
Erst die belgische Revolution 1830 die in dem neuen belgischen Staat endete, schaffte eine Grundlage für weiteres Wachstum der Stadt. Im Anschluss bekam Leuven einen Eisenbahnanschluss sowie mehr Schiffsverkehr auf der Dijne und wuchs wieder stetig an. Das führte dazu, daß Leuven wieder Anschluss an Brüssel fand und langsam aber sicher eine der bedeutensten Städte in Belgien wurde.
Kleine Nebeneffekte wie Cholera- oder Typhusepidemien gehörten dann auch dazu.
Dieser Wachstum und die weiteren Stadtplanungen wurden 1914 jäh unterbunden, als der erste Weltkrieg ausbrach und Belgien dank den Schlieffen-Plans überrannt wurde. Klar - von Deutschen. Vier Jahre Krieg und die nahe Front ließen sie Stadt wiederum stagnieren, was aber nur halb so wild gewesen wäre, wenn nicht Gerüchte über feindliche Truppen in der Stadt direkt zu Beginn des Krieges die Runde gemacht hätten. Denn das verleitete die deutsche Führung dazu, nach nur 20 Kriegstagen die Stadt nach allen Regeln der Kriegskunst auseinander zu nehmen.
Die meisten Gebäude waren zerstört, fast 250 Bürger starben und viele der jahrhunderte alten Dokumente, wurden beim Brand in der Bibliothek gänzlich zerstört.
Diese Aktion wurde weltweit geächtet und die Reaktionen waren nicht grade liebkosend; man sprach von den deutschen Hunnen, Rape of Belgium und vielem mehr.
Nach Kriegsende wurde die Stadt wieder aufgebaut und auch die zerstörte Bibliothek wurde bis 1928 dank des US-Präsidenten Hoover wieder runderneuert...
... und zwar für ganze 12 Jahre, denn dann kamen die "Hunnen" wieder. Der zweite Weltkrieg führte 1940 zur Annektierung Belgiens an das deutsche Reich und im Mai des gleichen Jahres dürften viele der Bewohner so etwas wie ein Deja-vú Erlebnis gehabt haben: Deutsche Truppen besetzten die Stadt und lieferten sich ein Artilleriescharmützel mit britischen Truppen im Westen und wie sollte es anders sein, als erste wurde die neue Bibliothek in Grund und Boden geschossen.
Nach weiteren 4 Jahren voller Kriegswirren zogen die Deutschen ab und britische, sowie US-amerikanische Bomber gaben ihr Geleit dazu. Durch diese Luftangriffe wurde die Stadt erneut größtenteils zerstört und auch die ehemals erhaltene Kirche St-Pieter und das Rathaus bekamen ihren Teil ab.
Nach 1945 lag die Stadt in Asche, die alten Buchschätze waren endgültig zerstört (so auch die Gründungsurkunde der Universität durch Papts Martin) und der Neuaufbau dauerte Jahrzehnte.
Heute sieht man davon nicht mehr viel, die Fassaden sind fast alle renoviert und die neuen gebäude passen perfekt ins Stadtbild.
Im Gegensatz zu den deutschen Metropolen, haben es die Belgier allerdings fast perfekt geschafft, die alten Häuser, die Neubauten und die Renovierten Gebäude zu kombinieren, so daß man stets das Gefühl hat, man hat ausschließlich uralte Gemäuer um sich. Allerdings in perfektem Zustand.
Zu schade, daß es nicht so ist und kein Wunder, daß so manch älterer Flame die Nase rümpft wenn man fröhlich und stolz erzählt, man komme aus Deutschland.
Mittwoch, 26. November 2008
Dienstag, 25. November 2008
Endlich zur Sache: Die Stadt Leuven
So so, nach langer (arbeitsbedingter) Abstinenz gibts heute wieder was zu lesen.
Da wir ja nunmehr wissen, was die Flandern so essen, trinken und was für Eigenarten sie mit sich führen, werde ich mich ab jetzt der Umgebung, speziell der Stadt Leuven widmen. Denn was ist ein Reiseführer ohne Reise Führung?
Also: Leuven ist nicht wirklich groß. Knappe 100.000 Einwohner verteilt auf gute 50km² Landschaft. Mehr nicht. Und bei den 50km² ist auch allerhand Wald, Kanal und Flur mitgerechnet. Der Stadtkern von Leuven ist nicht größer als 3km im Durchmesser und die ganzen Vororte sind touristisch nicht wirklich erste Adresse. Also konzentrieren wir uns auf die Innenstadt.
Leuven ist eine alte Stadt. Richtig alt, nämlich 130.000 Jahre oder älter. Seitdem wohnen hier mehr oder weniger dauerhaft Menschen. Woher der Name Leuven (Löwen im Deutschen, Lovain auf Französisch) kommt, weiß eigentlich niemand und daher gibts mehrere Erklärungen. Diejenige, welche man am öftesten hört ist, es handelt sich dabei um den Zusammanschluß der alten Wörter Lo (Wald) und Ven(n) (Sumpf). Passt schon irgendwie. Aber natürlich ist das auch die flämischste aller Varianten und dank der regionalen Zänkereien somit auch nicht ganz objektiv.
Trotz der relativ geringen Größe ist Leuven eine der wichtigsten und schönsten Städte in Belgien. Zum einen liegt Leuven gerade mal 19km östlich von Brüssel und somit direkt an einer europäischen Metropole. Zum anderen ist Leuven ein historisch bedeutende Stadt und war langezeit größer als eben Brüssel.
Noch heute kann man viel davon erkennen, wenn man durch die Stadt läuft und die Gebäude mal etwas genauer anschaut.
Sehr berühmt ist Leuven für die Universität, die KU Leuven (Katholieke Universiteit), eine der ältesten Unis in Europa. Was es damit auf sich hat, warum so viele schöne Gebäude hier rumstehen und warum man als Deutscher gerne mal dezent unfreundlich angeschaut wird, wenn es um die Geschichte der Stadt geht, das werde ich in den nächsten Kapiteln einmal näher beleuchten.
Da wir ja nunmehr wissen, was die Flandern so essen, trinken und was für Eigenarten sie mit sich führen, werde ich mich ab jetzt der Umgebung, speziell der Stadt Leuven widmen. Denn was ist ein Reiseführer ohne Reise Führung?
Also: Leuven ist nicht wirklich groß. Knappe 100.000 Einwohner verteilt auf gute 50km² Landschaft. Mehr nicht. Und bei den 50km² ist auch allerhand Wald, Kanal und Flur mitgerechnet. Der Stadtkern von Leuven ist nicht größer als 3km im Durchmesser und die ganzen Vororte sind touristisch nicht wirklich erste Adresse. Also konzentrieren wir uns auf die Innenstadt.
Leuven ist eine alte Stadt. Richtig alt, nämlich 130.000 Jahre oder älter. Seitdem wohnen hier mehr oder weniger dauerhaft Menschen. Woher der Name Leuven (Löwen im Deutschen, Lovain auf Französisch) kommt, weiß eigentlich niemand und daher gibts mehrere Erklärungen. Diejenige, welche man am öftesten hört ist, es handelt sich dabei um den Zusammanschluß der alten Wörter Lo (Wald) und Ven(n) (Sumpf). Passt schon irgendwie. Aber natürlich ist das auch die flämischste aller Varianten und dank der regionalen Zänkereien somit auch nicht ganz objektiv.
Trotz der relativ geringen Größe ist Leuven eine der wichtigsten und schönsten Städte in Belgien. Zum einen liegt Leuven gerade mal 19km östlich von Brüssel und somit direkt an einer europäischen Metropole. Zum anderen ist Leuven ein historisch bedeutende Stadt und war langezeit größer als eben Brüssel.
Noch heute kann man viel davon erkennen, wenn man durch die Stadt läuft und die Gebäude mal etwas genauer anschaut.
Sehr berühmt ist Leuven für die Universität, die KU Leuven (Katholieke Universiteit), eine der ältesten Unis in Europa. Was es damit auf sich hat, warum so viele schöne Gebäude hier rumstehen und warum man als Deutscher gerne mal dezent unfreundlich angeschaut wird, wenn es um die Geschichte der Stadt geht, das werde ich in den nächsten Kapiteln einmal näher beleuchten.
Montag, 3. November 2008
Die Bankkarte – Ein weiterer Liebling der Belgier
Dass der gemeine Belgier ein recht pragmatischer Geselle ist, habe ich ja bereits hinreichend erläutert.
Dies gilt in allen Bereichen des Lebens und somit auch wenn es um das tägliche Problem des Zahlens geht. Denn nichts machen Belgier lieber als ihr Geld mittels der Bankkarte auszugeben. „Nur Bares ist Wahres“ - dieser Satz ist anscheinend noch nicht bis hier hin vorgedrungen. Oder man hat ihn schlichtweg wieder vergessen.
Denn in Supermärkten, Kiosks, Tankstellen, in derFrittenbude Frituur und sonst überall wo man sein Geld loswerden kann, findet man Terminals zum bargeldlosen Zahlen.
Nun, denkt sich so manch einer vielleicht, dass ist ja auch in Deutschland nun wirklich nichts neues und da gebe ich ihm recht, aber: Hier geht ohne Karte manchmal gar nix.
Denn im Gegensatz zu Deutschland kann man hier manchmal gar nicht mit Bargeld zahlen. Manche SB-Tankstellen z.B., oder auch Supermärkte. Denn fast jeder Shop hat eine oder mehrere Karten-Kassen und wenn halt gerade nur diese Kasse besetzt ist: Pech gehabt.
Denn, und da kommt auf einmal doch der belgische Nationalismus raus, funktioniert das ganze nur mit belgischen Karten. Keine ausländischen Karten und keine Kreditkarten. Das muss dann schon extra angegeben sein. Und das ist es halt meistens nicht.
Und wenn man dann doch mal in den Genuss der Kartenzahlung kommt, dann wird man sich beim ersten Mal doch etwas wundern: Denn wenn man wie gewohnt der Dame (oder dem Herrn) hinter dem Tresen die Karte anbietet, bekommt man gerne ein freundliches (?) Lächeln und einen Kommentar wie „Mach selber, du hast doch auch zwei Hände.“. Oder einfach ein knappen „Da.“ mit gleichzeitigem Verweis auf das Terminal. Man lässt den/die Kassierer(rin) ja nun mal auch nicht in dem eigenen Portemonnaie wühlen. Recht haben sie da, die Belgier, wenn auch auf ihre etwas kauzige Art und Weise.
Dies gilt in allen Bereichen des Lebens und somit auch wenn es um das tägliche Problem des Zahlens geht. Denn nichts machen Belgier lieber als ihr Geld mittels der Bankkarte auszugeben. „Nur Bares ist Wahres“ - dieser Satz ist anscheinend noch nicht bis hier hin vorgedrungen. Oder man hat ihn schlichtweg wieder vergessen.
Denn in Supermärkten, Kiosks, Tankstellen, in der
Nun, denkt sich so manch einer vielleicht, dass ist ja auch in Deutschland nun wirklich nichts neues und da gebe ich ihm recht, aber: Hier geht ohne Karte manchmal gar nix.
Denn im Gegensatz zu Deutschland kann man hier manchmal gar nicht mit Bargeld zahlen. Manche SB-Tankstellen z.B., oder auch Supermärkte. Denn fast jeder Shop hat eine oder mehrere Karten-Kassen und wenn halt gerade nur diese Kasse besetzt ist: Pech gehabt.
Denn, und da kommt auf einmal doch der belgische Nationalismus raus, funktioniert das ganze nur mit belgischen Karten. Keine ausländischen Karten und keine Kreditkarten. Das muss dann schon extra angegeben sein. Und das ist es halt meistens nicht.
Und wenn man dann doch mal in den Genuss der Kartenzahlung kommt, dann wird man sich beim ersten Mal doch etwas wundern: Denn wenn man wie gewohnt der Dame (oder dem Herrn) hinter dem Tresen die Karte anbietet, bekommt man gerne ein freundliches (?) Lächeln und einen Kommentar wie „Mach selber, du hast doch auch zwei Hände.“. Oder einfach ein knappen „Da.“ mit gleichzeitigem Verweis auf das Terminal. Man lässt den/die Kassierer(rin) ja nun mal auch nicht in dem eigenen Portemonnaie wühlen. Recht haben sie da, die Belgier, wenn auch auf ihre etwas kauzige Art und Weise.
Freitag, 24. Oktober 2008
Pralinen... Die hohe Kunst der Schokolade.
Jede belgische Stadt beherbergt meist direkt mehrere Pralinengeschäfte. Was bei uns in Deutschland entweder als verpackte Supermarktware auf den Tisch kommt oder aber nur vereinzelt zu finden ist, wird hier mitunter recht lapidar und hochnäsig nur als Schokolade bezeichnet. Da wird kein großer Unterschied gemacht zwischen feinsten Pralinen und einer Schokoladentafel, denn zweitere wird oftmals schlichtweg ignoriert.
Die hohe Kunst der Pralinenherstellung hat Tradition in Belgien. Die Weltmetropole der Pralinen (so nennt sie sich selbst, belgisch zurückhaltend) ist Brüssel. Hier findet mal unzählige kleine, aber auch die großer agierenden Chocolatiers, wie z.B. Neuhaus, Leonidas oder Godiva.
Diese sind mitunter auch im Ausland anzutreffen und somit hat man die Möglichkeit, wenn auch natürlich etwas teurer, gute belgische Pralinen zu probieren.
Inhaltlich gibt’s eigentlich fast alles: Mit oder ohne Alkohol, mit Trüffel, Früchten, Krokant, Marzipan, Nougat – wie gesagt: Fast alles. Die Klassiker mit Schokoladenfüllung sind meiner Meinung nach aber immernoch die besten. Damit eine Praline auch eine Praline ist, muss mindestens 25% aus Schokolade bestehen und so groß (klein?) sein, dass man sie als Ottonormaleuropäer ohne zu schneiden essen kann.
Das Geheimnis einer wirklich guten Praline, so sagte mir ein Chocolatier, ist aber das Verhältnis von Schokolade, Fettanteil und weiteren elementaren Zutaten, wie Kakao. Und die Frische, denn nur gekühlte und produktionsfrische Pralinen sind die besten.
Und da wären wir dann auch schon bei dem verpackten Supermarktprodukten: Die können nach Aussage der belgischen Fachleute noch so gut sein – sind sind doch nicht frisch. Und sind somit keine wahren Pralinés, sondern normale Schokolade.
Und wenn man wirklich einmal mehrere Pralinen vergleichend probiert, schmeckt man schon beim ersten Mal den Unterschied. Dieses Mal muss ich der belgischen Eitelkeit also Recht geben.
Die hohe Kunst der Pralinenherstellung hat Tradition in Belgien. Die Weltmetropole der Pralinen (so nennt sie sich selbst, belgisch zurückhaltend) ist Brüssel. Hier findet mal unzählige kleine, aber auch die großer agierenden Chocolatiers, wie z.B. Neuhaus, Leonidas oder Godiva.
Diese sind mitunter auch im Ausland anzutreffen und somit hat man die Möglichkeit, wenn auch natürlich etwas teurer, gute belgische Pralinen zu probieren.
Inhaltlich gibt’s eigentlich fast alles: Mit oder ohne Alkohol, mit Trüffel, Früchten, Krokant, Marzipan, Nougat – wie gesagt: Fast alles. Die Klassiker mit Schokoladenfüllung sind meiner Meinung nach aber immernoch die besten. Damit eine Praline auch eine Praline ist, muss mindestens 25% aus Schokolade bestehen und so groß (klein?) sein, dass man sie als Ottonormaleuropäer ohne zu schneiden essen kann.
Das Geheimnis einer wirklich guten Praline, so sagte mir ein Chocolatier, ist aber das Verhältnis von Schokolade, Fettanteil und weiteren elementaren Zutaten, wie Kakao. Und die Frische, denn nur gekühlte und produktionsfrische Pralinen sind die besten.
Und da wären wir dann auch schon bei dem verpackten Supermarktprodukten: Die können nach Aussage der belgischen Fachleute noch so gut sein – sind sind doch nicht frisch. Und sind somit keine wahren Pralinés, sondern normale Schokolade.
Und wenn man wirklich einmal mehrere Pralinen vergleichend probiert, schmeckt man schon beim ersten Mal den Unterschied. Dieses Mal muss ich der belgischen Eitelkeit also Recht geben.
Montag, 20. Oktober 2008
Broodjes! … oder Brotzeit!
Heute werde ich mich mal einer weiteren, auf den ersten Anblick hin nicht sehr belgischen Spezialität widmen, den Broodjes.
Broodjes sind im Grunde belegte Baguettes. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein halbes Baguette mit einer Hauptzutat, Käse, Schinken, Frikadelle, Fleischsalat, Fisch – was auch immer und dann noch einmal quer durch Gemüsebeet. Das heißt Salat, Tomaten, Gurken, Karotten und weiß der Teufel was. Und natürlich (wir sind ja schließlich in Belgien) Mayonaise.
Ich weiß, ein jeder Leser denkt sich jetzt, ich bin endgültig am Ende, wenn ich belegte Baguettes als Spezialität anpreise. Kann sein – muss aber nicht.
Ich empfehle wirklich jedem der nach Belgien kommt, und sei es auch nur irgendwo hinter die Grenze, und der einen Broodjessnack findet, ihn einmal auszuprobieren. Ich hab versucht herauszubekommen, ob es an der Mayonaise liegt, oder am Gemüse oder am frischen Baguette, aber ich die Lösung wird wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen.
Für derzeit etwa 2-3€ bekommt man an jeder Ecke ein wirklich leckeren Snack und wenn man erst einmal die Feinheiten der Beläge, sprich die verschiedenen Currysalate oder Fischaufstriche oder was auch immer probiert, dann sieht man schnell wie sich die Vielfältigkeit des belgischen Staates dort widerspiegelt. Und schmecken tuts auch.
Broodjes sind im Grunde belegte Baguettes. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein halbes Baguette mit einer Hauptzutat, Käse, Schinken, Frikadelle, Fleischsalat, Fisch – was auch immer und dann noch einmal quer durch Gemüsebeet. Das heißt Salat, Tomaten, Gurken, Karotten und weiß der Teufel was. Und natürlich (wir sind ja schließlich in Belgien) Mayonaise.
Ich weiß, ein jeder Leser denkt sich jetzt, ich bin endgültig am Ende, wenn ich belegte Baguettes als Spezialität anpreise. Kann sein – muss aber nicht.
Ich empfehle wirklich jedem der nach Belgien kommt, und sei es auch nur irgendwo hinter die Grenze, und der einen Broodjessnack findet, ihn einmal auszuprobieren. Ich hab versucht herauszubekommen, ob es an der Mayonaise liegt, oder am Gemüse oder am frischen Baguette, aber ich die Lösung wird wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen.
Für derzeit etwa 2-3€ bekommt man an jeder Ecke ein wirklich leckeren Snack und wenn man erst einmal die Feinheiten der Beläge, sprich die verschiedenen Currysalate oder Fischaufstriche oder was auch immer probiert, dann sieht man schnell wie sich die Vielfältigkeit des belgischen Staates dort widerspiegelt. Und schmecken tuts auch.
Freitag, 17. Oktober 2008
Reinheitsgebot? Niet voorhanden. Das belgische Bier.
Soviel vorweg: Auch ohne Reinheitsgebot ist das belgische Bier es wert getrunken zu werden. Alles in allem gibt es ca. 1000 verschiedene Biersorten im kleinen Belgien. Die bekanntesten sind wohl Stella Artois, Grimbergen, Leffe oder Hoegarden. Aber nicht unbedingt die Besten.
Gebraut wird im schönen Belgien schon seit Jahrhunderten und wie so oft haben die Mönche den Anfang gemacht. Daher sind die traditionsreichsten Brauereien auch Abteibrauereien. Grimbergen zum Beispiel. Des weiteren ist hier in Leuven auch der InBev-Konzern ansässig, zu dem neben dem oben erwähnten Stella Artois auch Diebels, Beck's, Löwenbräu, Spaten und viele andere Biersorten gehören.
Doch wirklich interessant wird es für den Biergenießer bei den ganzen regionalen Spezialitäten, wie Abteibieren, Trappisterbieren und ähnlichem. Und der Grund dafür liegt im Jahr 1919.
Damals wurde durch das Vandervelde-Gesetz der Ausschank von Likören und Hochprozentigem verboten. Und praktisch wie der Belgier ist, hat man einfach die Alkoholschraube bei einigen Bieren angezogen. So gibt es neben den normalen Bieren, die Dubbel, Triple und Quadrupel. Mit maximalen Alkoholanteilen von bis zu 13%.
Dazu kommen unzählige Sorten mit Kräutern, Zucker oder anderen Zutaten bzw. Herstellungsverfahren, die ein breiteres Spektrum abdecken als man (ich) testen kann in 6 Moanten. Wer sich also in Vorbereitung auf einen Belgienurlaub einstimmen will, der kann man mit den bekannteren Sorten zu Hause starten: Stella Artois, Leffe, Grimbergen und ähnlichem.
Hier kann man als Bierliebhaber (und mit einem zugedrücktem Auge aufgrund des bestimmt nicht zu unnütz erfundenem Reinheitsgebots) dann aus dem vollen Schöpfen. Und mit einer guten Portion belgischer Pommes schmeckts nochmal so gut. Proost!.
PS: Kleine Korrektur zum letzten Beitrag, seitens eines aufmerksamen Lesers: Da erst 1830 der belgische Staat gegründet wurde waren die Erfinder der Pommes Frites im 18 Jahrhundert dementsprechend (in Flandern) natürlich die Niederländer. Der Form halber. Auch wenn ich dafür jetzt wahrscheinlich hier gemeuchelt werde. Tja Belgien, wieder mit anderen Lorbeeren geschmückt.
Gebraut wird im schönen Belgien schon seit Jahrhunderten und wie so oft haben die Mönche den Anfang gemacht. Daher sind die traditionsreichsten Brauereien auch Abteibrauereien. Grimbergen zum Beispiel. Des weiteren ist hier in Leuven auch der InBev-Konzern ansässig, zu dem neben dem oben erwähnten Stella Artois auch Diebels, Beck's, Löwenbräu, Spaten und viele andere Biersorten gehören.
Doch wirklich interessant wird es für den Biergenießer bei den ganzen regionalen Spezialitäten, wie Abteibieren, Trappisterbieren und ähnlichem. Und der Grund dafür liegt im Jahr 1919.
Damals wurde durch das Vandervelde-Gesetz der Ausschank von Likören und Hochprozentigem verboten. Und praktisch wie der Belgier ist, hat man einfach die Alkoholschraube bei einigen Bieren angezogen. So gibt es neben den normalen Bieren, die Dubbel, Triple und Quadrupel. Mit maximalen Alkoholanteilen von bis zu 13%.
Dazu kommen unzählige Sorten mit Kräutern, Zucker oder anderen Zutaten bzw. Herstellungsverfahren, die ein breiteres Spektrum abdecken als man (ich) testen kann in 6 Moanten. Wer sich also in Vorbereitung auf einen Belgienurlaub einstimmen will, der kann man mit den bekannteren Sorten zu Hause starten: Stella Artois, Leffe, Grimbergen und ähnlichem.
Hier kann man als Bierliebhaber (und mit einem zugedrücktem Auge aufgrund des bestimmt nicht zu unnütz erfundenem Reinheitsgebots) dann aus dem vollen Schöpfen. Und mit einer guten Portion belgischer Pommes schmeckts nochmal so gut. Proost!.
PS: Kleine Korrektur zum letzten Beitrag, seitens eines aufmerksamen Lesers: Da erst 1830 der belgische Staat gegründet wurde waren die Erfinder der Pommes Frites im 18 Jahrhundert dementsprechend (in Flandern) natürlich die Niederländer. Der Form halber. Auch wenn ich dafür jetzt wahrscheinlich hier gemeuchelt werde. Tja Belgien, wieder mit anderen Lorbeeren geschmückt.
Donnerstag, 16. Oktober 2008
Kartoffel und Frittierfett. Die hohe Kunst der belgischen Fritten.
Nachdem ich ja bereits gestern einen kurzen Überblick gegeben habe, was Belgien kulinarisch so alles zu bieten hat, werde ich mich heute einmal mit der bekanntesten Spezialität aus Belgien befassen. Die Pommes Frites.
Na, wer hats erfunden? Die Schweizer Die Einwohner der Gegend um Dinant in Belgien. Die haben den Fluss Maas direkt vor der Nase und fischen dort ihr täglich Fisch um ihn anschließend in fett zu backen. Und als die Maas im 18. Jahrhundert zufror, waren die Fische nicht mehr erreichbar und anstatt der Fischfilets haben die Anwohner einfach Kartoffeln genommen, in kleine, lange Fischförmchen geschnitten und fritiert. Violá, die Pommes Frites wurde geboren.
Heutzutage findet man fast überall in Belgien gute Frituurs. Die bieten eine ganze Bandbreite von Snacks an - aber alle einmal durch Fritierfett gezogen. Die Pommes Frites sind jedoch immernoch das Aushängeschild einer jeden Frituur.
Generell nimmt man hier frische Kartoffeln und dann gehts ab ins heiße Ölbad. Und zwar zwei Mal, einmal zum Vorgaren (140°) und einmal zum Fertigbacken (180°). Das Fett ist nicht wie in Deutschland pflanzlich, sondern Rindernierenfett.
Heraus kommen dann außen krosse und innen schön saftige Fritten, die noch intensiv nach Kartoffeln schmecken. Wirklich kein Vergleich zu den deutschen Pappstreifen. Auch die meisten belgischen/ niederländischen Frittenbuden in Deutschland können da nicht mithalten.
Salz wird nur auf Nachfrage gereicht und als Soßen hat man eine bunte Auswahl zwischen Ketchup, Currysoße, Mayonaise, und dem ganzen bekannten Rest.
Man kann fast verallgemeinern, daß die Pommes Frites überall gut schmecken. Mehr oder weniger. Gemessen an deutschen Standarts oder den ganzen Fastfood-Ketten sind die Unterschiede der Frituurs hinnehmbar. Dennoch merkt man wo es wirklich gut schmeckt und wo man später auch nicht grade den schwersten Magen hat.
In Leuven ist die Frituur in der Brusselsstraat sehr zu empfehlen. Sie liegt etwas hinter dem Krankanhaus links neben einer Kirche. Eine weitere gute Frittenbude findet man am Oude Markt auf der Ecke.
Sollte man einen Tagestrip nach Brüssel unternehmen wollen, was wirklich sehr zu empfehlen ist, dann gibt es zwei überregional bekannte Frituurs: Die Maison Antoine auf dem Place de Jourdan hinter dem Parlament und Chez Martin in Sint-Joostplein/ Tweekerkenstraat.
Na, wer hats erfunden? Die Schweizer Die Einwohner der Gegend um Dinant in Belgien. Die haben den Fluss Maas direkt vor der Nase und fischen dort ihr täglich Fisch um ihn anschließend in fett zu backen. Und als die Maas im 18. Jahrhundert zufror, waren die Fische nicht mehr erreichbar und anstatt der Fischfilets haben die Anwohner einfach Kartoffeln genommen, in kleine, lange Fischförmchen geschnitten und fritiert. Violá, die Pommes Frites wurde geboren.
Heutzutage findet man fast überall in Belgien gute Frituurs. Die bieten eine ganze Bandbreite von Snacks an - aber alle einmal durch Fritierfett gezogen. Die Pommes Frites sind jedoch immernoch das Aushängeschild einer jeden Frituur.
Generell nimmt man hier frische Kartoffeln und dann gehts ab ins heiße Ölbad. Und zwar zwei Mal, einmal zum Vorgaren (140°) und einmal zum Fertigbacken (180°). Das Fett ist nicht wie in Deutschland pflanzlich, sondern Rindernierenfett.
Heraus kommen dann außen krosse und innen schön saftige Fritten, die noch intensiv nach Kartoffeln schmecken. Wirklich kein Vergleich zu den deutschen Pappstreifen. Auch die meisten belgischen/ niederländischen Frittenbuden in Deutschland können da nicht mithalten.
Salz wird nur auf Nachfrage gereicht und als Soßen hat man eine bunte Auswahl zwischen Ketchup, Currysoße, Mayonaise, und dem ganzen bekannten Rest.
Man kann fast verallgemeinern, daß die Pommes Frites überall gut schmecken. Mehr oder weniger. Gemessen an deutschen Standarts oder den ganzen Fastfood-Ketten sind die Unterschiede der Frituurs hinnehmbar. Dennoch merkt man wo es wirklich gut schmeckt und wo man später auch nicht grade den schwersten Magen hat.
In Leuven ist die Frituur in der Brusselsstraat sehr zu empfehlen. Sie liegt etwas hinter dem Krankanhaus links neben einer Kirche. Eine weitere gute Frittenbude findet man am Oude Markt auf der Ecke.
Sollte man einen Tagestrip nach Brüssel unternehmen wollen, was wirklich sehr zu empfehlen ist, dann gibt es zwei überregional bekannte Frituurs: Die Maison Antoine auf dem Place de Jourdan hinter dem Parlament und Chez Martin in Sint-Joostplein/ Tweekerkenstraat.
Abonnieren
Kommentare (Atom)