Freitag, 24. Oktober 2008

Pralinen... Die hohe Kunst der Schokolade.

Jede belgische Stadt beherbergt meist direkt mehrere Pralinengeschäfte. Was bei uns in Deutschland entweder als verpackte Supermarktware auf den Tisch kommt oder aber nur vereinzelt zu finden ist, wird hier mitunter recht lapidar und hochnäsig nur als Schokolade bezeichnet. Da wird kein großer Unterschied gemacht zwischen feinsten Pralinen und einer Schokoladentafel, denn zweitere wird oftmals schlichtweg ignoriert.
Die hohe Kunst der Pralinenherstellung hat Tradition in Belgien. Die Weltmetropole der Pralinen (so nennt sie sich selbst, belgisch zurückhaltend) ist Brüssel. Hier findet mal unzählige kleine, aber auch die großer agierenden Chocolatiers, wie z.B. Neuhaus, Leonidas oder Godiva.
Diese sind mitunter auch im Ausland anzutreffen und somit hat man die Möglichkeit, wenn auch natürlich etwas teurer, gute belgische Pralinen zu probieren.

Inhaltlich gibt’s eigentlich fast alles: Mit oder ohne Alkohol, mit Trüffel, Früchten, Krokant, Marzipan, Nougat – wie gesagt: Fast alles. Die Klassiker mit Schokoladenfüllung sind meiner Meinung nach aber immernoch die besten. Damit eine Praline auch eine Praline ist, muss mindestens 25% aus Schokolade bestehen und so groß (klein?) sein, dass man sie als Ottonormaleuropäer ohne zu schneiden essen kann.
Das Geheimnis einer wirklich guten Praline, so sagte mir ein Chocolatier, ist aber das Verhältnis von Schokolade, Fettanteil und weiteren elementaren Zutaten, wie Kakao. Und die Frische, denn nur gekühlte und produktionsfrische Pralinen sind die besten.
Und da wären wir dann auch schon bei dem verpackten Supermarktprodukten: Die können nach Aussage der belgischen Fachleute noch so gut sein – sind sind doch nicht frisch. Und sind somit keine wahren Pralinés, sondern normale Schokolade.

Und wenn man wirklich einmal mehrere Pralinen vergleichend probiert, schmeckt man schon beim ersten Mal den Unterschied. Dieses Mal muss ich der belgischen Eitelkeit also Recht geben.

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