Alles (in Leuven) begann wie im letzten Kapitel beschrieben schon vor 130.000 Jahren. Damals rannten nicht nur Mammuts durch Flandern sondern, was Ausgrabungen belegen, auch schon erste Menschen. Diese sind in der folgenden Zeit irgendwie immer hier geblieben (im Gegensatz zu den Mammuts).
Seit ca. 3000 Jahren existieren im Stadtgebiet verschiedene Siedlungen, Germanen, Römer, später wieder Germanen und schließendlich die Flandern. Die jeweiligen Herrscher wechselten recht oft, jedoch wuchs Leuven zusehends und wurde auch überregional wichtiger. Um 1200 n.Chr. war Leuven eine bedeutende Handelsstadt und berühmt für die flämische Wolle und die Stoffe.
Aus dieser Zeit stammen auch viele Gebäude und dank der sich ansiedelnden Mönche und Klöster, würde die Stadt um einige noch heute existierende Bauwerke bereichert.
Leider wurde in den darauffolgenden Jahrhunderten Brüssel die Metropole der Region und stellte Leuven zusehends in den Schatten - was das Politische angeht.
Denn seit 1425 gibts es die Katholieke Universiteit Leuven, gestiftet durch Papst Martin V. (schöner Name). Die KU hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer internationalen Größe gemausert und ist heute eine der bekanntesten Universitäten Europas. Auf die Uni gehe ich in den nächsten Kapiteln einmal detailliert ein.
Die soziologische Bedeutung der Uni aber war und sind die hohen Studentenzahlen, verglichen mit der relativ kleinen Stadt. Das macht Leuven zu einer überaus jungen und lebendigen Stadt, die alte Bauwerke, neue Architektur und ein modernes Stadtbild (und Leben) sehr passend kombiniert.
Nachdem Leuven 1750 wie das ganze heutige Belgien und die Niederlande zu Österreich, später zu Frankreich und danach den Niederlanden gehörte, stagnierte die Stadt sowohl in Größe als auch in Einwohnerzahl.
Erst die belgische Revolution 1830 die in dem neuen belgischen Staat endete, schaffte eine Grundlage für weiteres Wachstum der Stadt. Im Anschluss bekam Leuven einen Eisenbahnanschluss sowie mehr Schiffsverkehr auf der Dijne und wuchs wieder stetig an. Das führte dazu, daß Leuven wieder Anschluss an Brüssel fand und langsam aber sicher eine der bedeutensten Städte in Belgien wurde.
Kleine Nebeneffekte wie Cholera- oder Typhusepidemien gehörten dann auch dazu.
Dieser Wachstum und die weiteren Stadtplanungen wurden 1914 jäh unterbunden, als der erste Weltkrieg ausbrach und Belgien dank den Schlieffen-Plans überrannt wurde. Klar - von Deutschen. Vier Jahre Krieg und die nahe Front ließen sie Stadt wiederum stagnieren, was aber nur halb so wild gewesen wäre, wenn nicht Gerüchte über feindliche Truppen in der Stadt direkt zu Beginn des Krieges die Runde gemacht hätten. Denn das verleitete die deutsche Führung dazu, nach nur 20 Kriegstagen die Stadt nach allen Regeln der Kriegskunst auseinander zu nehmen.
Die meisten Gebäude waren zerstört, fast 250 Bürger starben und viele der jahrhunderte alten Dokumente, wurden beim Brand in der Bibliothek gänzlich zerstört.
Diese Aktion wurde weltweit geächtet und die Reaktionen waren nicht grade liebkosend; man sprach von den deutschen Hunnen, Rape of Belgium und vielem mehr.
Nach Kriegsende wurde die Stadt wieder aufgebaut und auch die zerstörte Bibliothek wurde bis 1928 dank des US-Präsidenten Hoover wieder runderneuert...
... und zwar für ganze 12 Jahre, denn dann kamen die "Hunnen" wieder. Der zweite Weltkrieg führte 1940 zur Annektierung Belgiens an das deutsche Reich und im Mai des gleichen Jahres dürften viele der Bewohner so etwas wie ein Deja-vú Erlebnis gehabt haben: Deutsche Truppen besetzten die Stadt und lieferten sich ein Artilleriescharmützel mit britischen Truppen im Westen und wie sollte es anders sein, als erste wurde die neue Bibliothek in Grund und Boden geschossen.
Nach weiteren 4 Jahren voller Kriegswirren zogen die Deutschen ab und britische, sowie US-amerikanische Bomber gaben ihr Geleit dazu. Durch diese Luftangriffe wurde die Stadt erneut größtenteils zerstört und auch die ehemals erhaltene Kirche St-Pieter und das Rathaus bekamen ihren Teil ab.
Nach 1945 lag die Stadt in Asche, die alten Buchschätze waren endgültig zerstört (so auch die Gründungsurkunde der Universität durch Papts Martin) und der Neuaufbau dauerte Jahrzehnte.
Heute sieht man davon nicht mehr viel, die Fassaden sind fast alle renoviert und die neuen gebäude passen perfekt ins Stadtbild.
Im Gegensatz zu den deutschen Metropolen, haben es die Belgier allerdings fast perfekt geschafft, die alten Häuser, die Neubauten und die Renovierten Gebäude zu kombinieren, so daß man stets das Gefühl hat, man hat ausschließlich uralte Gemäuer um sich. Allerdings in perfektem Zustand.
Zu schade, daß es nicht so ist und kein Wunder, daß so manch älterer Flame die Nase rümpft wenn man fröhlich und stolz erzählt, man komme aus Deutschland.
Mittwoch, 26. November 2008
Dienstag, 25. November 2008
Endlich zur Sache: Die Stadt Leuven
So so, nach langer (arbeitsbedingter) Abstinenz gibts heute wieder was zu lesen.
Da wir ja nunmehr wissen, was die Flandern so essen, trinken und was für Eigenarten sie mit sich führen, werde ich mich ab jetzt der Umgebung, speziell der Stadt Leuven widmen. Denn was ist ein Reiseführer ohne Reise Führung?
Also: Leuven ist nicht wirklich groß. Knappe 100.000 Einwohner verteilt auf gute 50km² Landschaft. Mehr nicht. Und bei den 50km² ist auch allerhand Wald, Kanal und Flur mitgerechnet. Der Stadtkern von Leuven ist nicht größer als 3km im Durchmesser und die ganzen Vororte sind touristisch nicht wirklich erste Adresse. Also konzentrieren wir uns auf die Innenstadt.
Leuven ist eine alte Stadt. Richtig alt, nämlich 130.000 Jahre oder älter. Seitdem wohnen hier mehr oder weniger dauerhaft Menschen. Woher der Name Leuven (Löwen im Deutschen, Lovain auf Französisch) kommt, weiß eigentlich niemand und daher gibts mehrere Erklärungen. Diejenige, welche man am öftesten hört ist, es handelt sich dabei um den Zusammanschluß der alten Wörter Lo (Wald) und Ven(n) (Sumpf). Passt schon irgendwie. Aber natürlich ist das auch die flämischste aller Varianten und dank der regionalen Zänkereien somit auch nicht ganz objektiv.
Trotz der relativ geringen Größe ist Leuven eine der wichtigsten und schönsten Städte in Belgien. Zum einen liegt Leuven gerade mal 19km östlich von Brüssel und somit direkt an einer europäischen Metropole. Zum anderen ist Leuven ein historisch bedeutende Stadt und war langezeit größer als eben Brüssel.
Noch heute kann man viel davon erkennen, wenn man durch die Stadt läuft und die Gebäude mal etwas genauer anschaut.
Sehr berühmt ist Leuven für die Universität, die KU Leuven (Katholieke Universiteit), eine der ältesten Unis in Europa. Was es damit auf sich hat, warum so viele schöne Gebäude hier rumstehen und warum man als Deutscher gerne mal dezent unfreundlich angeschaut wird, wenn es um die Geschichte der Stadt geht, das werde ich in den nächsten Kapiteln einmal näher beleuchten.
Da wir ja nunmehr wissen, was die Flandern so essen, trinken und was für Eigenarten sie mit sich führen, werde ich mich ab jetzt der Umgebung, speziell der Stadt Leuven widmen. Denn was ist ein Reiseführer ohne Reise Führung?
Also: Leuven ist nicht wirklich groß. Knappe 100.000 Einwohner verteilt auf gute 50km² Landschaft. Mehr nicht. Und bei den 50km² ist auch allerhand Wald, Kanal und Flur mitgerechnet. Der Stadtkern von Leuven ist nicht größer als 3km im Durchmesser und die ganzen Vororte sind touristisch nicht wirklich erste Adresse. Also konzentrieren wir uns auf die Innenstadt.
Leuven ist eine alte Stadt. Richtig alt, nämlich 130.000 Jahre oder älter. Seitdem wohnen hier mehr oder weniger dauerhaft Menschen. Woher der Name Leuven (Löwen im Deutschen, Lovain auf Französisch) kommt, weiß eigentlich niemand und daher gibts mehrere Erklärungen. Diejenige, welche man am öftesten hört ist, es handelt sich dabei um den Zusammanschluß der alten Wörter Lo (Wald) und Ven(n) (Sumpf). Passt schon irgendwie. Aber natürlich ist das auch die flämischste aller Varianten und dank der regionalen Zänkereien somit auch nicht ganz objektiv.
Trotz der relativ geringen Größe ist Leuven eine der wichtigsten und schönsten Städte in Belgien. Zum einen liegt Leuven gerade mal 19km östlich von Brüssel und somit direkt an einer europäischen Metropole. Zum anderen ist Leuven ein historisch bedeutende Stadt und war langezeit größer als eben Brüssel.
Noch heute kann man viel davon erkennen, wenn man durch die Stadt läuft und die Gebäude mal etwas genauer anschaut.
Sehr berühmt ist Leuven für die Universität, die KU Leuven (Katholieke Universiteit), eine der ältesten Unis in Europa. Was es damit auf sich hat, warum so viele schöne Gebäude hier rumstehen und warum man als Deutscher gerne mal dezent unfreundlich angeschaut wird, wenn es um die Geschichte der Stadt geht, das werde ich in den nächsten Kapiteln einmal näher beleuchten.
Montag, 3. November 2008
Die Bankkarte – Ein weiterer Liebling der Belgier
Dass der gemeine Belgier ein recht pragmatischer Geselle ist, habe ich ja bereits hinreichend erläutert.
Dies gilt in allen Bereichen des Lebens und somit auch wenn es um das tägliche Problem des Zahlens geht. Denn nichts machen Belgier lieber als ihr Geld mittels der Bankkarte auszugeben. „Nur Bares ist Wahres“ - dieser Satz ist anscheinend noch nicht bis hier hin vorgedrungen. Oder man hat ihn schlichtweg wieder vergessen.
Denn in Supermärkten, Kiosks, Tankstellen, in derFrittenbude Frituur und sonst überall wo man sein Geld loswerden kann, findet man Terminals zum bargeldlosen Zahlen.
Nun, denkt sich so manch einer vielleicht, dass ist ja auch in Deutschland nun wirklich nichts neues und da gebe ich ihm recht, aber: Hier geht ohne Karte manchmal gar nix.
Denn im Gegensatz zu Deutschland kann man hier manchmal gar nicht mit Bargeld zahlen. Manche SB-Tankstellen z.B., oder auch Supermärkte. Denn fast jeder Shop hat eine oder mehrere Karten-Kassen und wenn halt gerade nur diese Kasse besetzt ist: Pech gehabt.
Denn, und da kommt auf einmal doch der belgische Nationalismus raus, funktioniert das ganze nur mit belgischen Karten. Keine ausländischen Karten und keine Kreditkarten. Das muss dann schon extra angegeben sein. Und das ist es halt meistens nicht.
Und wenn man dann doch mal in den Genuss der Kartenzahlung kommt, dann wird man sich beim ersten Mal doch etwas wundern: Denn wenn man wie gewohnt der Dame (oder dem Herrn) hinter dem Tresen die Karte anbietet, bekommt man gerne ein freundliches (?) Lächeln und einen Kommentar wie „Mach selber, du hast doch auch zwei Hände.“. Oder einfach ein knappen „Da.“ mit gleichzeitigem Verweis auf das Terminal. Man lässt den/die Kassierer(rin) ja nun mal auch nicht in dem eigenen Portemonnaie wühlen. Recht haben sie da, die Belgier, wenn auch auf ihre etwas kauzige Art und Weise.
Dies gilt in allen Bereichen des Lebens und somit auch wenn es um das tägliche Problem des Zahlens geht. Denn nichts machen Belgier lieber als ihr Geld mittels der Bankkarte auszugeben. „Nur Bares ist Wahres“ - dieser Satz ist anscheinend noch nicht bis hier hin vorgedrungen. Oder man hat ihn schlichtweg wieder vergessen.
Denn in Supermärkten, Kiosks, Tankstellen, in der
Nun, denkt sich so manch einer vielleicht, dass ist ja auch in Deutschland nun wirklich nichts neues und da gebe ich ihm recht, aber: Hier geht ohne Karte manchmal gar nix.
Denn im Gegensatz zu Deutschland kann man hier manchmal gar nicht mit Bargeld zahlen. Manche SB-Tankstellen z.B., oder auch Supermärkte. Denn fast jeder Shop hat eine oder mehrere Karten-Kassen und wenn halt gerade nur diese Kasse besetzt ist: Pech gehabt.
Denn, und da kommt auf einmal doch der belgische Nationalismus raus, funktioniert das ganze nur mit belgischen Karten. Keine ausländischen Karten und keine Kreditkarten. Das muss dann schon extra angegeben sein. Und das ist es halt meistens nicht.
Und wenn man dann doch mal in den Genuss der Kartenzahlung kommt, dann wird man sich beim ersten Mal doch etwas wundern: Denn wenn man wie gewohnt der Dame (oder dem Herrn) hinter dem Tresen die Karte anbietet, bekommt man gerne ein freundliches (?) Lächeln und einen Kommentar wie „Mach selber, du hast doch auch zwei Hände.“. Oder einfach ein knappen „Da.“ mit gleichzeitigem Verweis auf das Terminal. Man lässt den/die Kassierer(rin) ja nun mal auch nicht in dem eigenen Portemonnaie wühlen. Recht haben sie da, die Belgier, wenn auch auf ihre etwas kauzige Art und Weise.
Freitag, 24. Oktober 2008
Pralinen... Die hohe Kunst der Schokolade.
Jede belgische Stadt beherbergt meist direkt mehrere Pralinengeschäfte. Was bei uns in Deutschland entweder als verpackte Supermarktware auf den Tisch kommt oder aber nur vereinzelt zu finden ist, wird hier mitunter recht lapidar und hochnäsig nur als Schokolade bezeichnet. Da wird kein großer Unterschied gemacht zwischen feinsten Pralinen und einer Schokoladentafel, denn zweitere wird oftmals schlichtweg ignoriert.
Die hohe Kunst der Pralinenherstellung hat Tradition in Belgien. Die Weltmetropole der Pralinen (so nennt sie sich selbst, belgisch zurückhaltend) ist Brüssel. Hier findet mal unzählige kleine, aber auch die großer agierenden Chocolatiers, wie z.B. Neuhaus, Leonidas oder Godiva.
Diese sind mitunter auch im Ausland anzutreffen und somit hat man die Möglichkeit, wenn auch natürlich etwas teurer, gute belgische Pralinen zu probieren.
Inhaltlich gibt’s eigentlich fast alles: Mit oder ohne Alkohol, mit Trüffel, Früchten, Krokant, Marzipan, Nougat – wie gesagt: Fast alles. Die Klassiker mit Schokoladenfüllung sind meiner Meinung nach aber immernoch die besten. Damit eine Praline auch eine Praline ist, muss mindestens 25% aus Schokolade bestehen und so groß (klein?) sein, dass man sie als Ottonormaleuropäer ohne zu schneiden essen kann.
Das Geheimnis einer wirklich guten Praline, so sagte mir ein Chocolatier, ist aber das Verhältnis von Schokolade, Fettanteil und weiteren elementaren Zutaten, wie Kakao. Und die Frische, denn nur gekühlte und produktionsfrische Pralinen sind die besten.
Und da wären wir dann auch schon bei dem verpackten Supermarktprodukten: Die können nach Aussage der belgischen Fachleute noch so gut sein – sind sind doch nicht frisch. Und sind somit keine wahren Pralinés, sondern normale Schokolade.
Und wenn man wirklich einmal mehrere Pralinen vergleichend probiert, schmeckt man schon beim ersten Mal den Unterschied. Dieses Mal muss ich der belgischen Eitelkeit also Recht geben.
Die hohe Kunst der Pralinenherstellung hat Tradition in Belgien. Die Weltmetropole der Pralinen (so nennt sie sich selbst, belgisch zurückhaltend) ist Brüssel. Hier findet mal unzählige kleine, aber auch die großer agierenden Chocolatiers, wie z.B. Neuhaus, Leonidas oder Godiva.
Diese sind mitunter auch im Ausland anzutreffen und somit hat man die Möglichkeit, wenn auch natürlich etwas teurer, gute belgische Pralinen zu probieren.
Inhaltlich gibt’s eigentlich fast alles: Mit oder ohne Alkohol, mit Trüffel, Früchten, Krokant, Marzipan, Nougat – wie gesagt: Fast alles. Die Klassiker mit Schokoladenfüllung sind meiner Meinung nach aber immernoch die besten. Damit eine Praline auch eine Praline ist, muss mindestens 25% aus Schokolade bestehen und so groß (klein?) sein, dass man sie als Ottonormaleuropäer ohne zu schneiden essen kann.
Das Geheimnis einer wirklich guten Praline, so sagte mir ein Chocolatier, ist aber das Verhältnis von Schokolade, Fettanteil und weiteren elementaren Zutaten, wie Kakao. Und die Frische, denn nur gekühlte und produktionsfrische Pralinen sind die besten.
Und da wären wir dann auch schon bei dem verpackten Supermarktprodukten: Die können nach Aussage der belgischen Fachleute noch so gut sein – sind sind doch nicht frisch. Und sind somit keine wahren Pralinés, sondern normale Schokolade.
Und wenn man wirklich einmal mehrere Pralinen vergleichend probiert, schmeckt man schon beim ersten Mal den Unterschied. Dieses Mal muss ich der belgischen Eitelkeit also Recht geben.
Montag, 20. Oktober 2008
Broodjes! … oder Brotzeit!
Heute werde ich mich mal einer weiteren, auf den ersten Anblick hin nicht sehr belgischen Spezialität widmen, den Broodjes.
Broodjes sind im Grunde belegte Baguettes. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein halbes Baguette mit einer Hauptzutat, Käse, Schinken, Frikadelle, Fleischsalat, Fisch – was auch immer und dann noch einmal quer durch Gemüsebeet. Das heißt Salat, Tomaten, Gurken, Karotten und weiß der Teufel was. Und natürlich (wir sind ja schließlich in Belgien) Mayonaise.
Ich weiß, ein jeder Leser denkt sich jetzt, ich bin endgültig am Ende, wenn ich belegte Baguettes als Spezialität anpreise. Kann sein – muss aber nicht.
Ich empfehle wirklich jedem der nach Belgien kommt, und sei es auch nur irgendwo hinter die Grenze, und der einen Broodjessnack findet, ihn einmal auszuprobieren. Ich hab versucht herauszubekommen, ob es an der Mayonaise liegt, oder am Gemüse oder am frischen Baguette, aber ich die Lösung wird wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen.
Für derzeit etwa 2-3€ bekommt man an jeder Ecke ein wirklich leckeren Snack und wenn man erst einmal die Feinheiten der Beläge, sprich die verschiedenen Currysalate oder Fischaufstriche oder was auch immer probiert, dann sieht man schnell wie sich die Vielfältigkeit des belgischen Staates dort widerspiegelt. Und schmecken tuts auch.
Broodjes sind im Grunde belegte Baguettes. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein halbes Baguette mit einer Hauptzutat, Käse, Schinken, Frikadelle, Fleischsalat, Fisch – was auch immer und dann noch einmal quer durch Gemüsebeet. Das heißt Salat, Tomaten, Gurken, Karotten und weiß der Teufel was. Und natürlich (wir sind ja schließlich in Belgien) Mayonaise.
Ich weiß, ein jeder Leser denkt sich jetzt, ich bin endgültig am Ende, wenn ich belegte Baguettes als Spezialität anpreise. Kann sein – muss aber nicht.
Ich empfehle wirklich jedem der nach Belgien kommt, und sei es auch nur irgendwo hinter die Grenze, und der einen Broodjessnack findet, ihn einmal auszuprobieren. Ich hab versucht herauszubekommen, ob es an der Mayonaise liegt, oder am Gemüse oder am frischen Baguette, aber ich die Lösung wird wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen.
Für derzeit etwa 2-3€ bekommt man an jeder Ecke ein wirklich leckeren Snack und wenn man erst einmal die Feinheiten der Beläge, sprich die verschiedenen Currysalate oder Fischaufstriche oder was auch immer probiert, dann sieht man schnell wie sich die Vielfältigkeit des belgischen Staates dort widerspiegelt. Und schmecken tuts auch.
Freitag, 17. Oktober 2008
Reinheitsgebot? Niet voorhanden. Das belgische Bier.
Soviel vorweg: Auch ohne Reinheitsgebot ist das belgische Bier es wert getrunken zu werden. Alles in allem gibt es ca. 1000 verschiedene Biersorten im kleinen Belgien. Die bekanntesten sind wohl Stella Artois, Grimbergen, Leffe oder Hoegarden. Aber nicht unbedingt die Besten.
Gebraut wird im schönen Belgien schon seit Jahrhunderten und wie so oft haben die Mönche den Anfang gemacht. Daher sind die traditionsreichsten Brauereien auch Abteibrauereien. Grimbergen zum Beispiel. Des weiteren ist hier in Leuven auch der InBev-Konzern ansässig, zu dem neben dem oben erwähnten Stella Artois auch Diebels, Beck's, Löwenbräu, Spaten und viele andere Biersorten gehören.
Doch wirklich interessant wird es für den Biergenießer bei den ganzen regionalen Spezialitäten, wie Abteibieren, Trappisterbieren und ähnlichem. Und der Grund dafür liegt im Jahr 1919.
Damals wurde durch das Vandervelde-Gesetz der Ausschank von Likören und Hochprozentigem verboten. Und praktisch wie der Belgier ist, hat man einfach die Alkoholschraube bei einigen Bieren angezogen. So gibt es neben den normalen Bieren, die Dubbel, Triple und Quadrupel. Mit maximalen Alkoholanteilen von bis zu 13%.
Dazu kommen unzählige Sorten mit Kräutern, Zucker oder anderen Zutaten bzw. Herstellungsverfahren, die ein breiteres Spektrum abdecken als man (ich) testen kann in 6 Moanten. Wer sich also in Vorbereitung auf einen Belgienurlaub einstimmen will, der kann man mit den bekannteren Sorten zu Hause starten: Stella Artois, Leffe, Grimbergen und ähnlichem.
Hier kann man als Bierliebhaber (und mit einem zugedrücktem Auge aufgrund des bestimmt nicht zu unnütz erfundenem Reinheitsgebots) dann aus dem vollen Schöpfen. Und mit einer guten Portion belgischer Pommes schmeckts nochmal so gut. Proost!.
PS: Kleine Korrektur zum letzten Beitrag, seitens eines aufmerksamen Lesers: Da erst 1830 der belgische Staat gegründet wurde waren die Erfinder der Pommes Frites im 18 Jahrhundert dementsprechend (in Flandern) natürlich die Niederländer. Der Form halber. Auch wenn ich dafür jetzt wahrscheinlich hier gemeuchelt werde. Tja Belgien, wieder mit anderen Lorbeeren geschmückt.
Gebraut wird im schönen Belgien schon seit Jahrhunderten und wie so oft haben die Mönche den Anfang gemacht. Daher sind die traditionsreichsten Brauereien auch Abteibrauereien. Grimbergen zum Beispiel. Des weiteren ist hier in Leuven auch der InBev-Konzern ansässig, zu dem neben dem oben erwähnten Stella Artois auch Diebels, Beck's, Löwenbräu, Spaten und viele andere Biersorten gehören.
Doch wirklich interessant wird es für den Biergenießer bei den ganzen regionalen Spezialitäten, wie Abteibieren, Trappisterbieren und ähnlichem. Und der Grund dafür liegt im Jahr 1919.
Damals wurde durch das Vandervelde-Gesetz der Ausschank von Likören und Hochprozentigem verboten. Und praktisch wie der Belgier ist, hat man einfach die Alkoholschraube bei einigen Bieren angezogen. So gibt es neben den normalen Bieren, die Dubbel, Triple und Quadrupel. Mit maximalen Alkoholanteilen von bis zu 13%.
Dazu kommen unzählige Sorten mit Kräutern, Zucker oder anderen Zutaten bzw. Herstellungsverfahren, die ein breiteres Spektrum abdecken als man (ich) testen kann in 6 Moanten. Wer sich also in Vorbereitung auf einen Belgienurlaub einstimmen will, der kann man mit den bekannteren Sorten zu Hause starten: Stella Artois, Leffe, Grimbergen und ähnlichem.
Hier kann man als Bierliebhaber (und mit einem zugedrücktem Auge aufgrund des bestimmt nicht zu unnütz erfundenem Reinheitsgebots) dann aus dem vollen Schöpfen. Und mit einer guten Portion belgischer Pommes schmeckts nochmal so gut. Proost!.
PS: Kleine Korrektur zum letzten Beitrag, seitens eines aufmerksamen Lesers: Da erst 1830 der belgische Staat gegründet wurde waren die Erfinder der Pommes Frites im 18 Jahrhundert dementsprechend (in Flandern) natürlich die Niederländer. Der Form halber. Auch wenn ich dafür jetzt wahrscheinlich hier gemeuchelt werde. Tja Belgien, wieder mit anderen Lorbeeren geschmückt.
Donnerstag, 16. Oktober 2008
Kartoffel und Frittierfett. Die hohe Kunst der belgischen Fritten.
Nachdem ich ja bereits gestern einen kurzen Überblick gegeben habe, was Belgien kulinarisch so alles zu bieten hat, werde ich mich heute einmal mit der bekanntesten Spezialität aus Belgien befassen. Die Pommes Frites.
Na, wer hats erfunden? Die Schweizer Die Einwohner der Gegend um Dinant in Belgien. Die haben den Fluss Maas direkt vor der Nase und fischen dort ihr täglich Fisch um ihn anschließend in fett zu backen. Und als die Maas im 18. Jahrhundert zufror, waren die Fische nicht mehr erreichbar und anstatt der Fischfilets haben die Anwohner einfach Kartoffeln genommen, in kleine, lange Fischförmchen geschnitten und fritiert. Violá, die Pommes Frites wurde geboren.
Heutzutage findet man fast überall in Belgien gute Frituurs. Die bieten eine ganze Bandbreite von Snacks an - aber alle einmal durch Fritierfett gezogen. Die Pommes Frites sind jedoch immernoch das Aushängeschild einer jeden Frituur.
Generell nimmt man hier frische Kartoffeln und dann gehts ab ins heiße Ölbad. Und zwar zwei Mal, einmal zum Vorgaren (140°) und einmal zum Fertigbacken (180°). Das Fett ist nicht wie in Deutschland pflanzlich, sondern Rindernierenfett.
Heraus kommen dann außen krosse und innen schön saftige Fritten, die noch intensiv nach Kartoffeln schmecken. Wirklich kein Vergleich zu den deutschen Pappstreifen. Auch die meisten belgischen/ niederländischen Frittenbuden in Deutschland können da nicht mithalten.
Salz wird nur auf Nachfrage gereicht und als Soßen hat man eine bunte Auswahl zwischen Ketchup, Currysoße, Mayonaise, und dem ganzen bekannten Rest.
Man kann fast verallgemeinern, daß die Pommes Frites überall gut schmecken. Mehr oder weniger. Gemessen an deutschen Standarts oder den ganzen Fastfood-Ketten sind die Unterschiede der Frituurs hinnehmbar. Dennoch merkt man wo es wirklich gut schmeckt und wo man später auch nicht grade den schwersten Magen hat.
In Leuven ist die Frituur in der Brusselsstraat sehr zu empfehlen. Sie liegt etwas hinter dem Krankanhaus links neben einer Kirche. Eine weitere gute Frittenbude findet man am Oude Markt auf der Ecke.
Sollte man einen Tagestrip nach Brüssel unternehmen wollen, was wirklich sehr zu empfehlen ist, dann gibt es zwei überregional bekannte Frituurs: Die Maison Antoine auf dem Place de Jourdan hinter dem Parlament und Chez Martin in Sint-Joostplein/ Tweekerkenstraat.
Na, wer hats erfunden? Die Schweizer Die Einwohner der Gegend um Dinant in Belgien. Die haben den Fluss Maas direkt vor der Nase und fischen dort ihr täglich Fisch um ihn anschließend in fett zu backen. Und als die Maas im 18. Jahrhundert zufror, waren die Fische nicht mehr erreichbar und anstatt der Fischfilets haben die Anwohner einfach Kartoffeln genommen, in kleine, lange Fischförmchen geschnitten und fritiert. Violá, die Pommes Frites wurde geboren.
Heutzutage findet man fast überall in Belgien gute Frituurs. Die bieten eine ganze Bandbreite von Snacks an - aber alle einmal durch Fritierfett gezogen. Die Pommes Frites sind jedoch immernoch das Aushängeschild einer jeden Frituur.
Generell nimmt man hier frische Kartoffeln und dann gehts ab ins heiße Ölbad. Und zwar zwei Mal, einmal zum Vorgaren (140°) und einmal zum Fertigbacken (180°). Das Fett ist nicht wie in Deutschland pflanzlich, sondern Rindernierenfett.
Heraus kommen dann außen krosse und innen schön saftige Fritten, die noch intensiv nach Kartoffeln schmecken. Wirklich kein Vergleich zu den deutschen Pappstreifen. Auch die meisten belgischen/ niederländischen Frittenbuden in Deutschland können da nicht mithalten.
Salz wird nur auf Nachfrage gereicht und als Soßen hat man eine bunte Auswahl zwischen Ketchup, Currysoße, Mayonaise, und dem ganzen bekannten Rest.
Man kann fast verallgemeinern, daß die Pommes Frites überall gut schmecken. Mehr oder weniger. Gemessen an deutschen Standarts oder den ganzen Fastfood-Ketten sind die Unterschiede der Frituurs hinnehmbar. Dennoch merkt man wo es wirklich gut schmeckt und wo man später auch nicht grade den schwersten Magen hat.
In Leuven ist die Frituur in der Brusselsstraat sehr zu empfehlen. Sie liegt etwas hinter dem Krankanhaus links neben einer Kirche. Eine weitere gute Frittenbude findet man am Oude Markt auf der Ecke.
Sollte man einen Tagestrip nach Brüssel unternehmen wollen, was wirklich sehr zu empfehlen ist, dann gibt es zwei überregional bekannte Frituurs: Die Maison Antoine auf dem Place de Jourdan hinter dem Parlament und Chez Martin in Sint-Joostplein/ Tweekerkenstraat.
Dienstag, 14. Oktober 2008
Smakelijk eten! Guten Appetit.
Smakelijk eten, daß hört man hier oft. Denn die Belgier essen gerne. Und viel. Und ziemlich bunt.
Inwieweit das ganze der höheren Cuisine gerecht wird oder welche Nuancen und Besonderheiten es im belgischen Essen gibt, daß habe ich in den letzten Tagen (und da ich wie erwähnt recht lange schon regelmäßig nach Belgien komme auch darüber hinaus) einmal ausprobiert.
Soviel vorweg: Es kommt hier eigentlich alles auf den Tisch. Ausländische Restaurants gibt es wie Sand am Meer. Eigentlich die ganze Palette wie auch in Deutschland. Herauszuheben sind hierbei die Länder, denen die Niederlande und Flandern früher kolonial verbunden waren. Denn irgendwie haben sich ein paar der ehemaligen Untertanen oder zumindest deren Nachfahren (hoffe ich) hier angesiedelt. Z.B. Indien und die Inseln um Indonesien.
Worauf ich mich aber in den nächsten Tagen eigentlich konzentrieren will ist die, für heutige Verhältnisse typische belgische Küche.
Denn die gibt es fast gar nicht. Alles hat irgendwo seine Ursprünge und wenn man nicht grade Belgier ist, dann erkennt man das auch recht schnell. Aber genau wie das Land auch etwas zusammen gewürfelt erscheint, ist das belgische Essen wie erwähnt ebenfalls sehr mannigfaltig.
Mit einigen wenigen Ausnahmen und die berühmteste sind wohl die belgischen Pommes Frites.
Ich habe lange Jahre in Aachen gewohnt und da gibts mehr als genug belgische Frittenbuden, aber ich muss eingestehen, daß schmeckt alles fade, wenn man einmal eine wirklich gute Frituur im belgischen Kernland gefunden hat. Kein Fett trieft da, kein Kartoffelmatsch in Knusperkruste und keine faulen Flecken. Die Fritten sind wirklich enorm.
Des weiteren muss man ebenfalls, wenn auch nicht ganz so landesspezifisch, die Muscheln hervorheben. Frisch, sauber und lecker. Und natürlich mit Fritten. Klar.
Pralinen sind eine weitere, wenn auch nicht so ganz herzhafte Besonderheit der Belgier. Die frischen belgischen Pralinen haben ihren guten Ruf zurecht und sind nicht mal ansatzweise vergleichbar mit den Schokoladenkötteln aus den deutschen Supermärkten.
Ein weiteres Produkt, was man oft findet und wo einem keiner erklären kann, warum ausgerechnet hier so oft zu finden sind Baguette-Sandwiches. Ein halbes frisches Baguette, belegt mit all dem, was man in einem gemischten Salat findet und dazu eine Hauptzutat wie Käse, Schinken oder Fisch. Sehr preiswert und verdammt lecker. Und angeblich mit weniger Kalorien als alles aus den Frituurs.
Detailliert werde ich mich in den nächsten Tagen zu den einzelnen Gerichten auslassen und werde ebenfalls versuchen herauszufinden, wo man hier was bekommt, billig bzw. lecker.
Und wer dann noch Fragen hat, muss selber vorbei kommen, denn Geschmack ist ja bekanntlich nicht universal.
Wer mich kennt, der weiß, was für einen Spaß ich am Essen habe und daher habe mich ehrlich gesagt schon seit Anfang dieses Blogs auf den Abschnitt Essen und Trinken gefreut. Jetzt gehts los, mit einem Sandwich und Salat.
Bis morgen.
Inwieweit das ganze der höheren Cuisine gerecht wird oder welche Nuancen und Besonderheiten es im belgischen Essen gibt, daß habe ich in den letzten Tagen (und da ich wie erwähnt recht lange schon regelmäßig nach Belgien komme auch darüber hinaus) einmal ausprobiert.
Soviel vorweg: Es kommt hier eigentlich alles auf den Tisch. Ausländische Restaurants gibt es wie Sand am Meer. Eigentlich die ganze Palette wie auch in Deutschland. Herauszuheben sind hierbei die Länder, denen die Niederlande und Flandern früher kolonial verbunden waren. Denn irgendwie haben sich ein paar der ehemaligen Untertanen oder zumindest deren Nachfahren (hoffe ich) hier angesiedelt. Z.B. Indien und die Inseln um Indonesien.
Worauf ich mich aber in den nächsten Tagen eigentlich konzentrieren will ist die, für heutige Verhältnisse typische belgische Küche.
Denn die gibt es fast gar nicht. Alles hat irgendwo seine Ursprünge und wenn man nicht grade Belgier ist, dann erkennt man das auch recht schnell. Aber genau wie das Land auch etwas zusammen gewürfelt erscheint, ist das belgische Essen wie erwähnt ebenfalls sehr mannigfaltig.
Mit einigen wenigen Ausnahmen und die berühmteste sind wohl die belgischen Pommes Frites.
Ich habe lange Jahre in Aachen gewohnt und da gibts mehr als genug belgische Frittenbuden, aber ich muss eingestehen, daß schmeckt alles fade, wenn man einmal eine wirklich gute Frituur im belgischen Kernland gefunden hat. Kein Fett trieft da, kein Kartoffelmatsch in Knusperkruste und keine faulen Flecken. Die Fritten sind wirklich enorm.
Des weiteren muss man ebenfalls, wenn auch nicht ganz so landesspezifisch, die Muscheln hervorheben. Frisch, sauber und lecker. Und natürlich mit Fritten. Klar.
Pralinen sind eine weitere, wenn auch nicht so ganz herzhafte Besonderheit der Belgier. Die frischen belgischen Pralinen haben ihren guten Ruf zurecht und sind nicht mal ansatzweise vergleichbar mit den Schokoladenkötteln aus den deutschen Supermärkten.
Ein weiteres Produkt, was man oft findet und wo einem keiner erklären kann, warum ausgerechnet hier so oft zu finden sind Baguette-Sandwiches. Ein halbes frisches Baguette, belegt mit all dem, was man in einem gemischten Salat findet und dazu eine Hauptzutat wie Käse, Schinken oder Fisch. Sehr preiswert und verdammt lecker. Und angeblich mit weniger Kalorien als alles aus den Frituurs.
Detailliert werde ich mich in den nächsten Tagen zu den einzelnen Gerichten auslassen und werde ebenfalls versuchen herauszufinden, wo man hier was bekommt, billig bzw. lecker.
Und wer dann noch Fragen hat, muss selber vorbei kommen, denn Geschmack ist ja bekanntlich nicht universal.
Wer mich kennt, der weiß, was für einen Spaß ich am Essen habe und daher habe mich ehrlich gesagt schon seit Anfang dieses Blogs auf den Abschnitt Essen und Trinken gefreut. Jetzt gehts los, mit einem Sandwich und Salat.
Bis morgen.
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Eine belgische Leidenschaft: Strips.
Im Anklang an den belgischen Charakter gestern, widme ich mich heute einmal einer großen Leidenschaft der Belgier: den Strips.
Um all die lechzenden Zungen meiner unterbefriedigden und meist männlichen Freunde in Aachen direkt wieder unter Kontrolle zu bringen, das sind leider keine Privattänzchen von blonden Schönheiten (obwohl es davon hier übderdurchschnittlich viele gibt), sondern schlichtweg Comics. Comicheftchen.
Belgier lieben ihre Comics. Genau wie ihr Bier, ihre Fritten und ihre Pralinen. Aber dazu komme ich in den nächsten Wochen, denn die Esskultur ist mehr als nur einen Donnerstagabendeintrag wert.
Zurück zu den Comics. Warum gerade in einem so kleinen Land diese, dem gemeinen Ausländer eher jungkindliche Form des Buches, so beliebt ist, weiß eigentlich keiner so recht. Die einen sagen, weil viele Comiczeichener Belgier sind, die anderen sagen, weil man mit Comics aufwächst, kommen auch so viele Autoren hier her. Fakt ist, Comics findet man überall und in allen Altersklassen.
In (fast) jedem Supermarkt gibt es eine eigene Comicabteilung. Irgendwo zwischen Hundefutter und Kasse. In Bücherläden sowieso und eigene Comicshops erst recht - aber die findet man ja auch schon in Deutschland und anderswo.
Korrekt ist, daß die mitunter bekanntesten Comics und ihre Autoren aus Belgien stammen: Morris (Lucky Luke), Hergé (Tim & Struppi), Peyo (Die Schlümpfe), J. Graton (Michel Vaillant) und viele mehr. Eine der bekanntesten Ausnahmen sind Goscinny und Uderzo (Asterix), die beide französischstämmig sind. Und deshalb auch weniger Beachtung hier finden.
Der ehemalige König Baudouin (1930-1993), so sagen viele, war ein großer Anhänger der Comickultur und soll weder abends sein Bett, noch seine Autos/Züge oder Flugzeuge auf Reisen ohne einen Comic betreten haben.
Teilweise wird die Comickultur fast wissenschaftlich angesehen. In Brüssel gibt es ein großes Comicmuseum mit lebensgroßen Figuren und Originalen und allem möglichen Zeugs, was mit den bunten Blättchen zu tun hat. Die Rakete aus Tim & Struppi sieht dabei recht imposant aus, hat mich aber nicht dazu einladen können, weiter als in die (kostenfreie) Vorhalle vorzutreten.
An diversen Universitäten ist Comic ein eigener Studiengang im Bereich Kunst. Was genau da erlernt wird werde ich noch rausfinden.
Viele vergleichen diese Art der Begeisterung mit dem japanischen Mangas. Natürlch, so dagen die Belgier, haben die japanisches Austauschstudenten (wovon es auch wieder eine ganze Menge gibt) das hier gesehen und exportiert. In dem Falle steh ich persönlich aber noch lieber auf sprechende, gelbe Kater, als auf in Leder gekleidete Schwertkämpfer mit bunten Energiefeldern um sich herum.
Ich werde in den kommenden Monaten mal versuchen in Erfahrung zu bringen, warum es ausgerechnet Comics sind. Fest steht, daß viele Autoren ihre Lebenserfahrungen und weltpolitische Ereignisse bzw. gesellschaftlichen Probleme darin verarbeiten. Zumindest sagen sie das und die Belgier glauben es. Da die meisten Leser eher Asterix kennen (und das sollte ich nicht allzu laut sagen) soll man z.B. "Der große Graben" als Geschichte rund um die Berliner Mauer/ Kalter Krieg sehen.
Aber zurück zu den belgischen Comics. Geht man durch verschiedene Altstädte hier, ganz besondern auffällig ist es aber in Brüssel, so sieht man immer wieder Hausmalereien von Comics. ganze Fassen sind vollgepinselt mit Motiven und teilweise richtigen Geschichten. Scheint die Gegenüber und Ordnungsämtler nicht zu stören. Womit wir wieder bei der deutschen Steifheit sind, denn wer mag sich ausmalen was passiert wenn man einfach mal seine Fassade mit dem Struwwelpeter vollkritzelt. Und am besten direkt gegenüber des Kölner Doms.
"Willst du Belgier verstehen, versteh unsere Comics" sagte mir heute ein Arbeitskollege. Gut, würd ich ja gerne, aber da haperts noch ein bißchen mit meinem Flämisch. Vom Französisch mal ganz zu schweigen.
Doch je mehr ich jedoch darüber nachdenke, desto mehr glaube ich hat er Recht. Einfach mal versuchen, gemütlich einen Comic zu lesen, die Lehren darin zu erkennen und zu ziehen. Mal sehen ob es mich dann packt, das Comicfieber. Vielleicht.
Um all die lechzenden Zungen meiner unterbefriedigden und meist männlichen Freunde in Aachen direkt wieder unter Kontrolle zu bringen, das sind leider keine Privattänzchen von blonden Schönheiten (obwohl es davon hier übderdurchschnittlich viele gibt), sondern schlichtweg Comics. Comicheftchen.
Belgier lieben ihre Comics. Genau wie ihr Bier, ihre Fritten und ihre Pralinen. Aber dazu komme ich in den nächsten Wochen, denn die Esskultur ist mehr als nur einen Donnerstagabendeintrag wert.
Zurück zu den Comics. Warum gerade in einem so kleinen Land diese, dem gemeinen Ausländer eher jungkindliche Form des Buches, so beliebt ist, weiß eigentlich keiner so recht. Die einen sagen, weil viele Comiczeichener Belgier sind, die anderen sagen, weil man mit Comics aufwächst, kommen auch so viele Autoren hier her. Fakt ist, Comics findet man überall und in allen Altersklassen.
In (fast) jedem Supermarkt gibt es eine eigene Comicabteilung. Irgendwo zwischen Hundefutter und Kasse. In Bücherläden sowieso und eigene Comicshops erst recht - aber die findet man ja auch schon in Deutschland und anderswo.
Korrekt ist, daß die mitunter bekanntesten Comics und ihre Autoren aus Belgien stammen: Morris (Lucky Luke), Hergé (Tim & Struppi), Peyo (Die Schlümpfe), J. Graton (Michel Vaillant) und viele mehr. Eine der bekanntesten Ausnahmen sind Goscinny und Uderzo (Asterix), die beide französischstämmig sind. Und deshalb auch weniger Beachtung hier finden.
Der ehemalige König Baudouin (1930-1993), so sagen viele, war ein großer Anhänger der Comickultur und soll weder abends sein Bett, noch seine Autos/Züge oder Flugzeuge auf Reisen ohne einen Comic betreten haben.
Teilweise wird die Comickultur fast wissenschaftlich angesehen. In Brüssel gibt es ein großes Comicmuseum mit lebensgroßen Figuren und Originalen und allem möglichen Zeugs, was mit den bunten Blättchen zu tun hat. Die Rakete aus Tim & Struppi sieht dabei recht imposant aus, hat mich aber nicht dazu einladen können, weiter als in die (kostenfreie) Vorhalle vorzutreten.
An diversen Universitäten ist Comic ein eigener Studiengang im Bereich Kunst. Was genau da erlernt wird werde ich noch rausfinden.
Viele vergleichen diese Art der Begeisterung mit dem japanischen Mangas. Natürlch, so dagen die Belgier, haben die japanisches Austauschstudenten (wovon es auch wieder eine ganze Menge gibt) das hier gesehen und exportiert. In dem Falle steh ich persönlich aber noch lieber auf sprechende, gelbe Kater, als auf in Leder gekleidete Schwertkämpfer mit bunten Energiefeldern um sich herum.
Ich werde in den kommenden Monaten mal versuchen in Erfahrung zu bringen, warum es ausgerechnet Comics sind. Fest steht, daß viele Autoren ihre Lebenserfahrungen und weltpolitische Ereignisse bzw. gesellschaftlichen Probleme darin verarbeiten. Zumindest sagen sie das und die Belgier glauben es. Da die meisten Leser eher Asterix kennen (und das sollte ich nicht allzu laut sagen) soll man z.B. "Der große Graben" als Geschichte rund um die Berliner Mauer/ Kalter Krieg sehen.
Aber zurück zu den belgischen Comics. Geht man durch verschiedene Altstädte hier, ganz besondern auffällig ist es aber in Brüssel, so sieht man immer wieder Hausmalereien von Comics. ganze Fassen sind vollgepinselt mit Motiven und teilweise richtigen Geschichten. Scheint die Gegenüber und Ordnungsämtler nicht zu stören. Womit wir wieder bei der deutschen Steifheit sind, denn wer mag sich ausmalen was passiert wenn man einfach mal seine Fassade mit dem Struwwelpeter vollkritzelt. Und am besten direkt gegenüber des Kölner Doms.
"Willst du Belgier verstehen, versteh unsere Comics" sagte mir heute ein Arbeitskollege. Gut, würd ich ja gerne, aber da haperts noch ein bißchen mit meinem Flämisch. Vom Französisch mal ganz zu schweigen.
Doch je mehr ich jedoch darüber nachdenke, desto mehr glaube ich hat er Recht. Einfach mal versuchen, gemütlich einen Comic zu lesen, die Lehren darin zu erkennen und zu ziehen. Mal sehen ob es mich dann packt, das Comicfieber. Vielleicht.
Dienstag, 7. Oktober 2008
Der Belgier so an sich...
... ist ein recht netter Mensch. Habe ich heute wieder mehrmals gemerkt. Und wie er so tickt, daß verusche ich jetzt mal in Worte zu fassen.
Vorweg: Das ganze soll kein Klischee und keine Verallgemeinerung werden. Aber wie wir Deutschen einfach einen hohen Bierverbrauch haben, gerne grillen und essen, so haben die Belgier auch ihre Eigenarten. Und diese sind auch über die Regionalgrenzen hinweg gültig.
Wie gestern erwähnt, ist die erste große Hürde zum handzahmen Belgier die Sprache. Hat man die überwunden, sind die meisten Menschen hier nett und aufgeschlossen. Sie überfallen einen nicht mit Freundlichkeit, aber sie helfen immer gerne. Leihen einem Dinge, zeigen den Weg oder was auch immer. Auch das findet man nicht überall.
Den mitunter größten Unterschied zu vielen anderen Ländern erkennt man im Pragmatismus der Belgier. Hier wird alles so gemacht, daß es einfach und praktisch ist. Getränkedosen ohne Pfand zum Beispiel. Oder auch der vielen Deutsche so bekannte Schilderwald auf Strassen. Gibts hier einfach nicht, denn Belgier gehen einfach davon aus, daß man mitdenkt. Und das funktioniert überraschend gut. Wenig Bürokratie und wenn, dann ohne Ausnahmen. Hier fährt wirklich jeder mit dem Fahrrad und es gibt keine Unfälle, die Autofahrer passen einfach auf. Und wenn man doch mal mit Beamten zu tun hat und zurückgewiesen wird, dann mit Angabe des Grundes und klarer Ansage wie es behoben werden kann. Und dann sollte das belgische Mitdenkertum in Aktion treten und alles wird gut.
Ich gebe zu, dieser Pragmatismus trägt auch seine etwas eihgenartigen Wurzel. Tagtäglich fahre ich an einer Mauer vorbei, die langsam aber sich zerbröselt. Und da das generell ja oben abfängt, sind jeden morgen neue Steine auf dem Radweg. Große Steine. Die räumt der Anwohner dann beiseite, aber um die Mauer kümmert sich niemand. Warum auch. Sorgen bereiten mir nur die etwas älteren Damen, die dort vorbeischleichen, aber wie beim Fahrrad-Auto-Verkehr scheint das auch irgendwie gut zu gehen.
Oder das Beispiel Gerüstbau: Enge Gasse, Fassadenbau. Ein Gerüst am Boden würde natürlich alles verstopfen, also wird es herab gehangen. Vom Balkon. Dritter Stock. Und mit Seilen angeknotet. Ja richtig gelesen, Schrauben oder sowas sind einfach zu kompliziert, wenn es zwei Seile auch tun. Ich beobachte, ob das gut geht; darunter her gehe ich erst einmal nicht.
Das waren aber auch nur zwei Gegenbeispiele. Ich denke es wird andere geben, aber was mich wirklich immer wieder erstaunt, ist, daß sich niemand groß beschwert. Oftmals wird einfach Hand angelegt und es herrscht Ruhe im Busch.
Das gilt für das tägliche Leben wie für den Beruf. Belgiens Steuersystem ist genau wie die Bürokratie: Einfach. 50% auf alles(außer Tiernahrung). Und damit überhaupt noch jemand die Finger krumm macht ohne die Hälfte der Zeit für Vater Staat zu arbeiten, gibts einfach haufenweise Vergünstigungen. Krankenkasse, Spritgeld, Essensgeld, Subventionen für Autos und Co., die Arbeitgeber sind da recht kreativ. Somit gleicht sich das alles am Ende wiede aus und ich würde es noch immer nicht ganz ausschließen, nach Ende meiner Diplomarbeit hier zu bleiben. Wenn mich kein Ziegelstein oder Gerüst vorher erschlägt. Oder Auto auf die Strasse streicht.
Vorweg: Das ganze soll kein Klischee und keine Verallgemeinerung werden. Aber wie wir Deutschen einfach einen hohen Bierverbrauch haben, gerne grillen und essen, so haben die Belgier auch ihre Eigenarten. Und diese sind auch über die Regionalgrenzen hinweg gültig.
Wie gestern erwähnt, ist die erste große Hürde zum handzahmen Belgier die Sprache. Hat man die überwunden, sind die meisten Menschen hier nett und aufgeschlossen. Sie überfallen einen nicht mit Freundlichkeit, aber sie helfen immer gerne. Leihen einem Dinge, zeigen den Weg oder was auch immer. Auch das findet man nicht überall.
Den mitunter größten Unterschied zu vielen anderen Ländern erkennt man im Pragmatismus der Belgier. Hier wird alles so gemacht, daß es einfach und praktisch ist. Getränkedosen ohne Pfand zum Beispiel. Oder auch der vielen Deutsche so bekannte Schilderwald auf Strassen. Gibts hier einfach nicht, denn Belgier gehen einfach davon aus, daß man mitdenkt. Und das funktioniert überraschend gut. Wenig Bürokratie und wenn, dann ohne Ausnahmen. Hier fährt wirklich jeder mit dem Fahrrad und es gibt keine Unfälle, die Autofahrer passen einfach auf. Und wenn man doch mal mit Beamten zu tun hat und zurückgewiesen wird, dann mit Angabe des Grundes und klarer Ansage wie es behoben werden kann. Und dann sollte das belgische Mitdenkertum in Aktion treten und alles wird gut.
Ich gebe zu, dieser Pragmatismus trägt auch seine etwas eihgenartigen Wurzel. Tagtäglich fahre ich an einer Mauer vorbei, die langsam aber sich zerbröselt. Und da das generell ja oben abfängt, sind jeden morgen neue Steine auf dem Radweg. Große Steine. Die räumt der Anwohner dann beiseite, aber um die Mauer kümmert sich niemand. Warum auch. Sorgen bereiten mir nur die etwas älteren Damen, die dort vorbeischleichen, aber wie beim Fahrrad-Auto-Verkehr scheint das auch irgendwie gut zu gehen.
Oder das Beispiel Gerüstbau: Enge Gasse, Fassadenbau. Ein Gerüst am Boden würde natürlich alles verstopfen, also wird es herab gehangen. Vom Balkon. Dritter Stock. Und mit Seilen angeknotet. Ja richtig gelesen, Schrauben oder sowas sind einfach zu kompliziert, wenn es zwei Seile auch tun. Ich beobachte, ob das gut geht; darunter her gehe ich erst einmal nicht.
Das waren aber auch nur zwei Gegenbeispiele. Ich denke es wird andere geben, aber was mich wirklich immer wieder erstaunt, ist, daß sich niemand groß beschwert. Oftmals wird einfach Hand angelegt und es herrscht Ruhe im Busch.
Das gilt für das tägliche Leben wie für den Beruf. Belgiens Steuersystem ist genau wie die Bürokratie: Einfach. 50% auf alles
Montag, 6. Oktober 2008
Goedentag! ... oder doch Bonjour?
Diese Frage habe ich mir heute gestellt als mich innerhalb einer Minute zwei Personen ansprachen und das bringt mich auch dazu, heute mal etwas über das belgische Volk zu schreiben. Oder sollte ich sagen, die belgischen Völker?
Das ist nämlich so eine Sachen: Belgien ist nicht gleich Belgien, sondern da wären die Wallonen in der Wallonie (eher im Süden), die Flamen in Flandern (eher im Norden) und die deutschsprachen Belgier nahe der deutschen Grenze. Und die haben auch alle ihre eigene Sprache: Das Französische in der Wallonie, das Flämische in Flandern und das Deutsche.
Um das Deutsche mache ich mir grade weniger Sorgen, obwohl ich das vielleicht auch mal sollte. Französisch habe ich dem Hörensagen nach mal in der Schule gelernt und somit brösel ich mir da tagtäglich irgendwas zusammen, was sogar verständlich ist. Und dann wäre da noch das Flämische, ein Dialekt des Niederländischen. Das darf man aber natürlich nicht so darstellen. Es ist eine eigene Sprache. Sagen die Flamen. Denn die Niederlande sind hier soweit weg wie Tahiti - es interessiert einfach nicht.
Nicht nur die Sprachen sind dementsprechend gegliedert, nein auch der belgische Nationalismus (der wohlgemerkt sehr stark ausgeprägt ist) ist eher ein Regionalismus. Denn seit der Gründung Belgiens anno 1830 besteht der belgische Staat fast ausschließlich aus einem großen Gerangel um Brüderlichkeit, Einheit und gegenseitigem Beschuldigen. Getreu dem nationalem Motto "Einigkeit macht stark". Es hat also scheinbar Gründe das Belgien sämtliche sportlichen und politischen Großereignisse verschläft oder teilnahmsschwach vorrüber gehen lässt.
Und so ist auch im Jahr 2008, im Zeitalter der Globalisierung und EU noch nicht sicher, daß Belgien nicht auf kurz oder lang zerfällt wie Michael Jackson. Das versucht jede Regierung (z.Zt. der Herr Leterme) zu verhinden und genau deshalb scheitern sie auch reihenweise. Einzig König Albert II., so sagen die Belgier, sei es zu verdanken daß es unseren kleinen Nachbarstaat noch gibt.
Die Hauptstadt Brüssel liegt stolze 19km von Leuven entfernt, allerdings liegt genau dazwischen auch - wie man schon ahnt - die regionale Grenze. Und so ist es manchmal nicht so einfach einen Gesprächspartner in seiner Muttersprache anzusprechen. Die meisten Belgier sprechen 2 Sprachen und fast alle beherrschen das Englische, aber wenn man nicht die Muttersprache erwischt, dann sind die Leute ganz gern schonmal etwas pikiert. Das muss man dann erstmal wieder ausbügeln, um der Person näher kommen zu können. Wenn man das denn will, denn ich muss zugeben, ein gewisser Spaßfaktor ist schon dabei zu sehen, wie man pikiert über so eine alberne Kleinigkeit sein kann.
Über das Wesen der Belgier, was erstaunlicherweise im ganzen Land recht ähnlich ist, werde ich mich in naher Zukunft auslassen, nur soviel jetzt: Hat man die Kurve bekommen und hat man es geschafft den Gegenüber zu überzeugen, daß es entweder ein Versehen war oder daß man nur mal testen wollte, ob er die Feindspache noch spricht (ein Augenzwinkern ist dabei nichtmal nötig), dann geht das Gespräch auch gerne mal drei- oder sogar viersprachig gemischt weiter. Mann muss halt nur die Fronten klären.
Und aus diesem Grund werde ich mich die nächste Zeit weiterhin fleißig um mein
Niederländisch Flämisch kümmern um den gemeinen Belgier weiterhin ungestört in seinem natürlichen Umfeld zu beobachten. Und mein Französisch ist danach dran. Nur um die regionalen Fronten mal zu klären.
Ein fröhliches 'tot ziens' aus Leuven!
Das ist nämlich so eine Sachen: Belgien ist nicht gleich Belgien, sondern da wären die Wallonen in der Wallonie (eher im Süden), die Flamen in Flandern (eher im Norden) und die deutschsprachen Belgier nahe der deutschen Grenze. Und die haben auch alle ihre eigene Sprache: Das Französische in der Wallonie, das Flämische in Flandern und das Deutsche.
Um das Deutsche mache ich mir grade weniger Sorgen, obwohl ich das vielleicht auch mal sollte. Französisch habe ich dem Hörensagen nach mal in der Schule gelernt und somit brösel ich mir da tagtäglich irgendwas zusammen, was sogar verständlich ist. Und dann wäre da noch das Flämische, ein Dialekt des Niederländischen. Das darf man aber natürlich nicht so darstellen. Es ist eine eigene Sprache. Sagen die Flamen. Denn die Niederlande sind hier soweit weg wie Tahiti - es interessiert einfach nicht.
Nicht nur die Sprachen sind dementsprechend gegliedert, nein auch der belgische Nationalismus (der wohlgemerkt sehr stark ausgeprägt ist) ist eher ein Regionalismus. Denn seit der Gründung Belgiens anno 1830 besteht der belgische Staat fast ausschließlich aus einem großen Gerangel um Brüderlichkeit, Einheit und gegenseitigem Beschuldigen. Getreu dem nationalem Motto "Einigkeit macht stark". Es hat also scheinbar Gründe das Belgien sämtliche sportlichen und politischen Großereignisse verschläft oder teilnahmsschwach vorrüber gehen lässt.
Und so ist auch im Jahr 2008, im Zeitalter der Globalisierung und EU noch nicht sicher, daß Belgien nicht auf kurz oder lang zerfällt wie Michael Jackson. Das versucht jede Regierung (z.Zt. der Herr Leterme) zu verhinden und genau deshalb scheitern sie auch reihenweise. Einzig König Albert II., so sagen die Belgier, sei es zu verdanken daß es unseren kleinen Nachbarstaat noch gibt.
Die Hauptstadt Brüssel liegt stolze 19km von Leuven entfernt, allerdings liegt genau dazwischen auch - wie man schon ahnt - die regionale Grenze. Und so ist es manchmal nicht so einfach einen Gesprächspartner in seiner Muttersprache anzusprechen. Die meisten Belgier sprechen 2 Sprachen und fast alle beherrschen das Englische, aber wenn man nicht die Muttersprache erwischt, dann sind die Leute ganz gern schonmal etwas pikiert. Das muss man dann erstmal wieder ausbügeln, um der Person näher kommen zu können. Wenn man das denn will, denn ich muss zugeben, ein gewisser Spaßfaktor ist schon dabei zu sehen, wie man pikiert über so eine alberne Kleinigkeit sein kann.
Über das Wesen der Belgier, was erstaunlicherweise im ganzen Land recht ähnlich ist, werde ich mich in naher Zukunft auslassen, nur soviel jetzt: Hat man die Kurve bekommen und hat man es geschafft den Gegenüber zu überzeugen, daß es entweder ein Versehen war oder daß man nur mal testen wollte, ob er die Feindspache noch spricht (ein Augenzwinkern ist dabei nichtmal nötig), dann geht das Gespräch auch gerne mal drei- oder sogar viersprachig gemischt weiter. Mann muss halt nur die Fronten klären.
Und aus diesem Grund werde ich mich die nächste Zeit weiterhin fleißig um mein
Ein fröhliches 'tot ziens' aus Leuven!
Sonntag, 5. Oktober 2008
Anfahrt - Belgische Bahn, belgische Taxen
Ich habs geschafft. Ich bin ich Leuven. Nach einem etwas rumpeligen Tag in Aachen aber einer mehr als liebevollen Verabschiedung habe ich mich in den Zug nach Leuven gesetzt und bin relativ pünktlich angekommen.
Auf die belgische Bahn in wirklich Verlass. Im letzten halben Jahr habe ich bereits privat die ein oder andere Woche in Brüssel verbracht und auch heute habe ich erneut gemerkt, was es neben Fritten, Bier und Etagenwohnungen in Belgien wirklich zu bestaunen gibt: Pünktliche Bahnen. Die Schaffner sind freundlich, die Züge komfortabel und der Zug roll auf die Sekunde genau ein. Und selbst wenn mal eine Verspätung auftritt, dann wird das ganze fast apokalyptisch angekündigt. Das ist Kundenservice und so macht auch Bahnfahren auf einmal wieder mehr Spaß als in Deutschland.
Einmal in Leuven hatte ich gelinde gesagt die Nase gestrichen voll: Es hat geschüttet wie aus Eimern, der Wind war auch ganz nett und mein Schirm geringfügig überfordert mit der Situation.
Also habe ich mir ein Taxi rangewunken und die 6.1 Kilometer vom Bahnhof zu meiner ersten Unterkunft etwas abgekürzt. Ging auch nach anfänglichen Problemen recht gut und nach 12 Minuten, o.a. 6.1 Kilometern und 12.50€ war ich an meinem ersten Ziel: Die ehemalige Abtei der Oblaten Pater in Leuven.
Für Studenten und deren Angehörige kann man diesen Laden nur empfehlen. 15€ die erste Nacht, 12€ alle folgenden. Inklusive Frühstück und Bettwäsche. Leider aber nicht für 08/15-Touristen zugänglich. Der Verwaltende Pater tritt zwar auf wie eine Kreuzung aus Hausmeister und Kompaniechef, wird aber zahm wie ein Kaninchen wenn er merkt, man hat begriffen was er will. Das habe ich trotz meiner Anreiselaune auch. Somit wohne ich also derzeit in einladenden 10m² und werde morgen mit dem Abenteuer "Wohnungssuche" beginnen.
Abgesehen von meinen bisherigen Besuchen in Leuven habe ich heute nicht viel mehr als Regen, Gischt der Autos, Dämmerung, Regen, die Abtei und Regen gesehen. Ich denke und hoffe das wird sich bald ändern, denn schließlich soll dieser Reiseführer autentisch sein.
Aus diesem Grund werde ich auch bisherige Besuche in Leuven großzügig ausblenden und mich in den nächsten Wochen und Monaten auf das Konzentrieren was ich ab heute hier erlebe und für wissenswert bzw. empfehlenswert halte. Und damit beschließe ich meinen ersten Tag hier und melde mich bald wieder.
Auf die belgische Bahn in wirklich Verlass. Im letzten halben Jahr habe ich bereits privat die ein oder andere Woche in Brüssel verbracht und auch heute habe ich erneut gemerkt, was es neben Fritten, Bier und Etagenwohnungen in Belgien wirklich zu bestaunen gibt: Pünktliche Bahnen. Die Schaffner sind freundlich, die Züge komfortabel und der Zug roll auf die Sekunde genau ein. Und selbst wenn mal eine Verspätung auftritt, dann wird das ganze fast apokalyptisch angekündigt. Das ist Kundenservice und so macht auch Bahnfahren auf einmal wieder mehr Spaß als in Deutschland.
Einmal in Leuven hatte ich gelinde gesagt die Nase gestrichen voll: Es hat geschüttet wie aus Eimern, der Wind war auch ganz nett und mein Schirm geringfügig überfordert mit der Situation.
Also habe ich mir ein Taxi rangewunken und die 6.1 Kilometer vom Bahnhof zu meiner ersten Unterkunft etwas abgekürzt. Ging auch nach anfänglichen Problemen recht gut und nach 12 Minuten, o.a. 6.1 Kilometern und 12.50€ war ich an meinem ersten Ziel: Die ehemalige Abtei der Oblaten Pater in Leuven.
Für Studenten und deren Angehörige kann man diesen Laden nur empfehlen. 15€ die erste Nacht, 12€ alle folgenden. Inklusive Frühstück und Bettwäsche. Leider aber nicht für 08/15-Touristen zugänglich. Der Verwaltende Pater tritt zwar auf wie eine Kreuzung aus Hausmeister und Kompaniechef, wird aber zahm wie ein Kaninchen wenn er merkt, man hat begriffen was er will. Das habe ich trotz meiner Anreiselaune auch. Somit wohne ich also derzeit in einladenden 10m² und werde morgen mit dem Abenteuer "Wohnungssuche" beginnen.
Abgesehen von meinen bisherigen Besuchen in Leuven habe ich heute nicht viel mehr als Regen, Gischt der Autos, Dämmerung, Regen, die Abtei und Regen gesehen. Ich denke und hoffe das wird sich bald ändern, denn schließlich soll dieser Reiseführer autentisch sein.
Aus diesem Grund werde ich auch bisherige Besuche in Leuven großzügig ausblenden und mich in den nächsten Wochen und Monaten auf das Konzentrieren was ich ab heute hier erlebe und für wissenswert bzw. empfehlenswert halte. Und damit beschließe ich meinen ersten Tag hier und melde mich bald wieder.
Willkommen in Leuven
Liebe Leser,
ein erstes, verregnetes Hallo aus dem normalerweise recht schönen Leuven.
Nachdem ich meine Zelte in der alten Heimat abgebrochen habe, wohne ich die nächsten 6 Monate in der Universitätsstadt Leuven in der Region Flandern.
Warum schreibe ich aber einen Blog? Wen interessiert was ich hier treibe? Und warum Leuven? Kurz gesagt: Was soll der Quatsch?
Die Antwort ist recht einfach: Um Lesern oder Touristen eine kleine Hilfestellung zu geben.
Ich werde ganz sicherlich nicht viel über mein Privatleben erzählen. Keine Geschichten rund um Krankheiten oder wie ich zum 60sten Mal Fritten essen war. Um die Leser zu enttäuschen, die mich kennen - ich werde auch nicht irgendwelche Geschichten von Freunden oder Familie erzählen. Keine Peinlichkeiten und keine Seitenhiebe.
Ich werde in den kommenden Monaten die Stadt und Umgebung rund um Leuven erkunden, ich werde Bilder machen und werde versuchen das Erlebte zu sortieren und filtern. Am Ende hoffe ich, daß ein Blod existiert, der als eine Art Reiseführer-Lesebuch-Vorbildungswerk dient und entweder auf einen Besuch in Leuven einstimmt oder aber dem ein oder anderen hilft sich zu orientieren.
Die Leute, die mich kennen, wissen, daß das sicherlich nicht furztrocken ausfallen wird und ganz im Stile der derzeit so beliebten Reiselesebücher und Gebrauchsanweisungen werde ich versuchen, die Stadt Leuven darzustellen wie sie ist - was immer das bedeuten mag. Das werden die nächsten Monate zeigen.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Lesen und grüße herzlich aus Leuven,
Euer Martin
ein erstes, verregnetes Hallo aus dem normalerweise recht schönen Leuven.
Nachdem ich meine Zelte in der alten Heimat abgebrochen habe, wohne ich die nächsten 6 Monate in der Universitätsstadt Leuven in der Region Flandern.
Warum schreibe ich aber einen Blog? Wen interessiert was ich hier treibe? Und warum Leuven? Kurz gesagt: Was soll der Quatsch?
Die Antwort ist recht einfach: Um Lesern oder Touristen eine kleine Hilfestellung zu geben.
Ich werde ganz sicherlich nicht viel über mein Privatleben erzählen. Keine Geschichten rund um Krankheiten oder wie ich zum 60sten Mal Fritten essen war. Um die Leser zu enttäuschen, die mich kennen - ich werde auch nicht irgendwelche Geschichten von Freunden oder Familie erzählen. Keine Peinlichkeiten und keine Seitenhiebe.
Ich werde in den kommenden Monaten die Stadt und Umgebung rund um Leuven erkunden, ich werde Bilder machen und werde versuchen das Erlebte zu sortieren und filtern. Am Ende hoffe ich, daß ein Blod existiert, der als eine Art Reiseführer-Lesebuch-Vorbildungswerk dient und entweder auf einen Besuch in Leuven einstimmt oder aber dem ein oder anderen hilft sich zu orientieren.
Die Leute, die mich kennen, wissen, daß das sicherlich nicht furztrocken ausfallen wird und ganz im Stile der derzeit so beliebten Reiselesebücher und Gebrauchsanweisungen werde ich versuchen, die Stadt Leuven darzustellen wie sie ist - was immer das bedeuten mag. Das werden die nächsten Monate zeigen.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Lesen und grüße herzlich aus Leuven,
Euer Martin
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